[286] Taille (franz., spr. tallje), der Schnitt eines Kleides; Wuchs, Körpergestalt, insbes. der Teil zwischen Hüften und Brust und das entsprechende Stück der Frauenkleidung, Leibchen. In der Musik soviel wie Tenor; basse-t., der zweite (tiefere) Tenor (auch soviel wie Bariton). In England und Frankreich bedeutete T. (mittellat. tallia) ursprünglich eine Steuer, die der Lehnsherr von seinen Vasallen erhob; später in Frankreich überhaupt eine nach dem Vermögen oder Einkommen von den nichtprivilegierten Ständen erhobene Staatssteuer, nachdem sie im 15. Jahrh. unter Karl VII. zu einer bleibenden geworden war, um die ersten stehenden Truppen zu erhalten. Man unterschied T. personnelle und réelle, die letztere eine Objektssteuer vom Grund- und Hausbesitze, die erstere mehr eine Steuer nach der subjektiven Leistungsfähigkeit. Die T. verschwand in der großen Revolution. Beim Pharospiel soviel wie Abzug, d. h. eine Tour des Spieles und die Karten dazu in der durch das Mischen bewirkten Reihenfolge.
Brockhaus-1911: Taille-douce · Taille · Basse-taille
Meyers-1905: La Taille · Taille-douce · Basse-taille · Haute-taille