Werff

[536] Werff, Adrian van der, holländ. Maler, geb. 21. Jan. 1659 in Kralingen bei Rotterdam, gest. 12. Nov. 1722 in Rotterdam, bildete sich bei Eglon van der Neer und ließ sich dann in Rotterdam nieder, wo ihn 1696 der Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz besuchte, der sein Bildnis und das Urteil Salomos von ihm malen ließ, ihn zum Hofmaler ernannte und 1703 in den Ritterstand erhob. Abwechselnd in Düsseldorf und Rotterdam lebend, hat er zahlreiche biblische, mythologische und Genrebilder, Schäferstücke und Bildnisse in kleinerm Maßstab von peinlich sauberer Ausführung, elfenbeinerner Glätte der Fleischteile und seichtem und geziertem Ausdruck gemalt, die gerade wegen dieser dem damaligen Geschmack entsprechenden Eigenschaften von den Zeitgenossen ungemein hoch geschätzt und bezahlt (bis zu 6000 Gulden!) wurden. Die meisten Bilder von ihm (30) besitzen die Münchener Pinakothek (darunter 16 aus der Geschichte Christi und Diana, den Fehltritt der Kallisto entdeckend) und die Dresdener Galerie (12, darunter Lot mit seinen Töchtern, die Verstoßung der Hagar, eine büßende Magdalena, Venus und Amor und das Parisurteil). – Adrians Bruder Pieter van der W., geb. 1665 in Kralingen, gest. 1718 in Rotterdam, war sein Schüler und malte in derselben Weise.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 536.
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