Landesaufnahme

Die Landesaufnahme in den wichtigsten Ländern.

Übersicht der veröffentlichten wichtigsten Kartenwerke der topographischen Bureaus.


Deutschland.

A. Preußen und die kleinern deutschen Staaten. Die topographischen Originalaufnahmen 1: 25,000 der königlich preußischen Landesaufnahme werden in gleichem Maßstab als Meßtischblätter (6 Minuten der Breite, 10 Minuten der Länge) in Lithographie herausgegeben, Gelände in Schichtlinien. Bis 1876 sind aus den Jahrgängen 1850–69 durch das kartographische Bureau des vormaligen preußischen Handelsministeriums 234 Meßtischblätter in Lithographie (besonders für geologische Zwecke) veröffentlicht unter dein Titel: ›Meßtischblätter vom preußischen Staate mit Einschluß der thüringischen, anhaltischen und braunschweigischen Lande etc.‹ Dieselben sind allmählich schon durch neue Blätter ersetzt und werden in den nächsten Jahren ganz verschwunden sein. Seit 1876 wieder vom Generalstab ressortierend, ist die Neuaufnahme so weit vorgeschritten, daß sie 1907 beendet sein würde, wenn nicht die Notwendigkeit vorläge, die Provinzen Ost- und Westpreußen, deren erste Kippregel-Messungen aus den Jahren 1860–74 stammen, von neuem aufzunehmen. Es fehlt zurzeit noch die Neuaufnahme der Gegenden zwischen Hersfeld, Eisenach, Gotha, Geisa und Fulda, um Dillenburg, Limburg und Homburg v.d.H. und zwischen Simmern, Birkenfeld und St. Wendel bis zur Bayrischen Pfalz für das Jahr 1905, zwischen Arolsen, Berleburg, Fritzlar, Marburg, Ziegenhain, Hersfeld sowie um Zeitz, Gera, Altenburg, Greiz für 1906 und endlich zwischen Einbeck, Goslar, Göttingen, Nordhausen, Kassel, Heiligenstadt, Bleicherode, Melsungen, Eschwege, Mühlhausen sowie Hohenzollern für 1907. Nach Vollendung wird die Karte 3698 Blätter zählen. Die Verkleinerung der Originalaufnahmen und Zusammensetzung von 71/2 Blättern ergibt die ›Karte des Deutschen Reiches 1: 100,000‹. Die Herstellung mittels Kupferstich in 675 Blättern (von je 15 Minuten Höhe und 30 Minuten Breite) ist 1878 durch Vereinbarung zwischen Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg nach Maßgabe ihres Gebietes beschlossen. Auf Preußen entfallen 545 Blätter, von denen Anfang 1905 ungefähr 515 fertig waren. Die noch fehlenden Blätter sind entweder schon in Zeichnung, bez. Stich oder werden bis 1910 erschienen sein; als Ersatz dienen die lithographierten Blätter nach alten Aufnahmen. Preis eines Blattes 1,50 Mk. Eine zweite Ausgabe dieser Karte in Kupfer-Buntdruck (mit blauen Gewässern und braunen Bergstrichen) ist seit 1898 in Arbeit und sind bisher vom nordwestlichen Teil Deutschlands 80 Blätter erschienen._– Die seit 1874 in Besitz des Staates übergegangene Reymannsche Karte ist unter dem Titel: ›Topographische Spezialkarte von Mitteleuropa 1: 200,000‹ herausgegeben. Vorhanden sind 494 Bl. in Kupferstich oder Heliographie, 35 Blätter in Lithographie; veraltete Blätter werden, sobald neues Material vorliegt, durch neue ersetzt._– Topographische Übersichtskarte des Deutschen Reiches 1: 200,000, 196 Bl. (je 1 Bl. = 4 Bl. der Reichskarte 1: 100,000), ist in dreifarbigem Kupferstich mit grünem Schablonenkolorit der Talsohlen seit 1899 in Arbeit; das Gelände ist in Schichtlinien dargestellt, im Flachlande bei 10, sonst 20 m Abstand, und sind die 100 metrigen verstärkt. Bis jetzt ist die Hälfte der Karte fertig, es fehlt noch die Bearbeitung von Mitteldeutschland und dem Osten.

Von den übrigen Veröffentlichungen, von denen der Kürze wegen genannt sein mögen: 1) Neue Karte von Berlin und Umgegend 1: 50,000, Lithographie, siebenfarbig mit Schichtlinien, 12 Blätter; 2) Garnison-Umgebungskarten in 1: 25,000 und 1: 50,000; 3) Kreiskarten von Ost- und Westpreußen etc. 1: 100,000; 4) Karte von Ost-China 1: 1,000,000, Buntdruck, 22 Blätter (hiervon die drei letzten Blätter noch im Stich), gibt ein Verzeichnis der Plankammer der Königlichen Landesaufnahme sowie die Verlagsbuchhandlung von R. Eisenschmidt in Berlin NW. 7 nähere Auskunft.

Herausgegeben von Baden: Neue topographische Karte von Baden 1: 25,000 in 170 Blättern, Kupferstich, dreifarbiger Druck; eine billige Ausgabe in Überdruck ist im Erscheinen. Von Braunschweig ist in Bearbeitung die ›Braunschweigische Landeskarte 1: 10,000‹ in ungefähr 46 Teilblättern, von denen erst die Umgegend von Bad Harzburg als Sonderausgabe 1897 bekannt ist. Von Hamburg (Baudeputation): 1) Amtlicher Plan von Hamburg 1: 1000 in 129 Bl., Kupferstich. 2) Hamburg u. Umgebung (Vogteikarten) 1: 4000 in 95 Bl., Lithographie. 3) Amtliche Karte von Hamburg u. Umgegend 1: 50,000 in 6 Bl., Kupferstich. Von Hessen-Darmstadt (großherzogl. Katasteramt): Höhenschichtenkarte von Hessen in 81 Bl., wovon erst 39 Bl. vorliegen, Lithographie. Von Lübeck (Finanzdepartement): Plan von Lübeck nebst Umgebung 1: 5000 in 9 Blättern, Lithographie. Von Oldenburg: Topographische Karte von Oldenburg (Freih. v. Schrenck) 1: 50,000 in 14 Bl., Lithographie.

B. Bayern. Die Originalaufnahmen werden jetzt veröffentlicht als: Topographische Karte von Bayern 1: 25,000 in 981 Blättern, wovon bis jetzt 390 erschienen sind; die ältern Blätter sind in Photolithographie schwarz oder schwarz mit braunen Schichtlinien, die neuern dagegen in Gravierung dreifarbig mit blauen Gewässern hergestellt. Die alte bayrische Generalstabskarte ist der ›Topographische Atlas von Bayern‹, 112 Blätter (größtenteils in halben Blättern neu bearbeitet) in 1: 50,000, Kupferstich. An der Bearbeitung der Karte des Deutschen Reiches 1: 100,000 beteiligt sich Bayern mit 80 Blättern, die sämtlich erschienen sind; von der bunten Ausgabe sind 19 Blätter des südlichen Teils fertig. Übersichtskarte von Südwestdeutschland 1: 250,000 in 24 Blättern, Kupferstich. Weitere Kartenwerke sind zu ersehen aus dem Kartographischen Auskunftsbuch der Literarisch-Artistischen Anstalt (Th. Riedel) in München.

C. Sachsen. Die Originalaufnahmen werden seit 1875 als Äquidistanten- und geologische Karte des Königreichis Sachsen in 1: 25,000 mit 156 Bl. in drei Ausgaben, Chromolithographie und Kupferstich, veröffentlicht. Von der Abteilung für Landesaufnahme ist seit Ende der 1890er Jahre eine Neuvermessung 1: 25,000 im Gange und sind vom sächsischen Finanzministerium erst einige Blätter in Dreifarbendruck mit braunen Schichtlinien herausgegeben; die Beendigung ist gegen 1916 zu erwarten. An der Bearbeitung der Karte des Deutschen Reiches 1: 100,000 beteiligt sich Sachsen mit 30 Bl., die sämtlich veröffentlicht sind; von der bunten Ausgabe sind erst 4 Bl. erschienen. Hauptvertrieb der Meßtischblätter erfolgt durch W. Engelmann in Leipzig, der übrigen Karten durch E. Engelmanns Nachfolger in Dresden.

D. Württemberg. Topographisches Bureau des königlichen Kriegsministeriums. Die Originalaufnahmen werden jetzt veröffentlicht als Neue topographische Karte von Württemberg 1: 25,000 in 184 Blättern, von denen bis 1904 erst 42 Blätter in dreifarbigem Kupferdruck vorliegen. Die alte württembergische Generalstabskarte ist der ›Topographische Atlas des Königreichs Württemberg 1: 50,000‹, Lithographie, in 55 Blättern. An der Bearbeitung der Karte des Deutschen Reiches 1: 100,000 beteiligt sich Württemberg mit 20 Bl., die sämtlich erschienen sind; von der bunten Ausgabe ist noch kein Blatt in den Handel gekommen. Generalkarte des Königreichs Württemberg 1: 200,000, 6 Bl. in Kupferstich. Hauptvertrieb erfolgt durch die H. Lindemannsche Buchhandlg. in Stuttgart.

Die auf Grund oben genannten amtlichen Materials bearbeitete Vogelsche Karte des Deutschen Reiches 1: 500,000, 27 Blätter in farbigem Kupferstich, ist erschienen in der Gothaer Verlagsanstalt Justus Perthes.

Belgien. Institut cartographique militaire. Die Originalaufnahme ist veröffentlicht als ›Carte topographique de la Belgique 1: 20,000‹ in 427 Blättern, Photolithographie in 7 Farben, 2. Auggabe seit 1888. Hierauf beruht die bis 1883 vollendete Carte topographique de la Belgique 1: 40,000 in 72 Blättern (1 Bl. = 8 Bl. 1: 20,000), Gelände in Schichtliniendarstellung, Gewässer blau und Straßen rot, Lithographie. Carte militaire de la Belgique 1: 160,000, 6 Blätter in zwei Ausgaben, neu, Chromolithographie. Carte des chemins de fer, routes et voies navigables de la Belgique 1: 320,000, 1 Blatt.

Dänemark. Generalstabens Publicationer. a) Die Originalaufnahme erscheint als ›Maalebordsbladene‹ (Meßtischblätter) 1: 20,000 mit 1070 Blättern, von denen einige Blätter in Seeland noch fehlen, photolithographischer Farbendruck; b)Kaart overJydland 1: 40,000 in 135 Blättern, von denen einzelne, besonders für Bornholm, noch fehlen; von Bornholm sind 4 Blätter in 1: 50,000 erschienen, Kupferstich; c) Kaart over Danmark 1: 100,000, 68 Blätter in Photozinkographie mit 5–6fachem Farbendruck; d) Generalkaart over Jydland etc. 1: 160,000 in 9 Blättern und Titel, bis 1904 ziemlich fertig; e) Fysisk-geografisk Kaart over Danmark med tilhörende Bylande 1: 480,000, 4 Bl. in Kupferstich; f) Kaart over Danmark 1: 1,000,000, 1 Blatt farbig in Zinkographie; g) von der neuen Aufnahme Islands sind 5 Blätter in 1: 250,000 erschienen.

Frankreich. Schon vor 200 Jahren nahm Frankreich bezüglich des Kartenwesens die erste Stelle in Europa ein; vor allem war es die Cassinische Carte géométrique de la France, 1: 86,400 in 184 Bl., die bis 1823 als militärisch-topograph. Karte ersten Ranges galt. Von 1887 ab sind alle Arbeiten der Vermessung und der Kartographie vom Service géographique de Parmée übernommen. Die Originalaufnahme geschieht in 1: 20,000, Städte in 1: 10,000, fortifikatorische Arbeiten in 1: 2000 bis 1: 5000. Garnison- und Umgebungskarten 1: 20,000, Kupferstich. Im Erscheinen begriffen (aber wieder aus dem Verkehr gezogen) war Carte d' essai de France 1: 50,000, 950 Blätter in 6 Farben, von denen nur Nordostfrankreich mit 55 Blättern bekannt gemacht war. Als Ersatz hierfür ist seit einigen Jahren auf Grund neuer Aufnahmen eine neue ›Carte de la France 1: 50,000‹ farbig mit Schichtlinien in Vorbereitung, die später 1: 80,000 ersetzen soll; die ersten Probeblätter sind Ende 1904 veröffentlicht. a) Die eigentliche Generalstabskarte ist die ›Carte de France de l' état major‹ 1: 80,000, 267 Blätter in zwei Ausgaben, in Kupferstich und Zinkographie; von derselben Karte ist eine Ausgabe in Viertelblättern als ›Type 1889‹, ebenfalls in Kupferstich und Zinkographie, im Erscheinen und zwar bis Ende 1904 das östliche Drittel Frankreichs fertig. b) Vom Ministerium des Innern ist vollständig herausgegeben Carte de la France, dressée pour le service vicinal 1: 100,000, 590 Blätter in Chromolithographie. c) Carte de la France 1: 200,000, 82 Blätter (1 Blatt = 4 Blätter 1: 80,000), Chromolithographie in 6 Farben. d) Carte de la France 1: 320,000, 32 Blätter in Kupferstich. e) Carte de la France 1: 500,000, 15 Blätter à 4/4 Blatt in Chromolithographie. f) Carte de la France 1: 600,000, 6 Blätter. g) Algerien: Carte topographique de l' Algérie 1: 50,000, 383 Blätter in Chromolithographie, wovon ca. 160 Blätter erschienen sind. h) Algérie 1: 200,000 in 81 Blättern, von denen 50 Blätter bisher erschienen. i) Tunis: Carte de la Tunisie 1: 50,000, 130 Blätter in Photozinkographie, wovon 50 Blätter vorliegen. k) Tunisie 1: 100,000 in 85 Blättern, von denen 15 Blätter fertig sind, und Tunisie 1: 200,000 in 41 Blättern, die zur Hälfte bekannt sind. 1) Tongking: Carte du delta du Tongking 1: 300,000. m) Asie 1: 1,000,000 in 41 Blättern, von denen bis jetzt 25 Blätter veröffentlicht wurden. Weitere Karten sind aus dem ›Rapport sur les travaux exécutés du Service géographique de l' armée française‹ zu ersehen.

Griechenland. Die erste eigne Landesaufnahme, zwischen 1889 und 1903 unter Anleitung österreichischer Offiziere öfter versucht, nachdem die Original-Triangulation erster Ordnung für das Festland beendet ist, scheint zurzeit ganz zu ruhen. Außerdem topographisch-archäologische Aufnahmen auf Veranlassung des kaiserlich deutschen Archäologischen Instituts (Curtius und Kaupert): Karten von Attika 1: 25,000, aufgenommen von Offizieren und Beamten der preußischen Landesaufnahme seit 1875: 26 Blätter nebst Atlas von Athen erschienen. Hiernach wurde bearbeitet Karten von Attika 1: 100,000, 9 Blätter mit Ergänzungsblatt und Titel, Verlag von Dietrich Reimer, Berlin. Auf alten französischen Aufnahmen beruht die vom Militär-geographischen Institut zu Wien in griechischer Sprache hergestellte Generalkarte von Griechenland 1: 300,000 in 13 Blättern, Photolithographie und Farbendruck.

Großbritannien und Britisch-Indien. Ordnance Survey Department in Southampton. Die Aufnahme der Katasterkarten erfolgte für Städte in 1: 500, für Ackerbaudistrikte in 1: 2500, für die Grafschaften in 1: 10,560 und ist in Photozinkographie hergestellt. Hierauf beruht die eigentliche topographische und 696 Blätter umfassende ›General Map 1: 63,360‹, die 1904 fertig geworden ist und in verschiedenen Ausgaben (schwarz und farbig, mit und ohne Gelände) erscheint. Von Karten kleinern Maßstabs sind zu erwähnen a) die 2 miles to 1 inch maps 1: 126,720, zunächst für England und Wales bestimmt, 103 Blätter, von denen seit 1902 ca. 20 Blätter fertig sind. b) Die 4 miles to 1 inch maps 1: 253,440, die in 25 Blättern mit 2 Ausgaben erscheinen und jetzt auf Schottland ausgedehnt werden. c) Map of Great Britain and Irland 1: 633,000 (= 10 miles to 1 inch) in 12 Blättern, ohne Gelände, 1903 herausgegeben. Der ›Indian Atlas 1: 253,440‹ (richtiger 1: 255,660) in 177 Blättern, teilweise in 4/4 Blatt, ist nahezu fertig, verliert aber wegen fehlender Erhaltung und Berichtigung der Kartenblätter seinen Wert.

Italien. Istituto Geografico militare in Florenz. Die Originalaufnahme ist 1902 beendet und in 1: 25,000 als ›Tavolette‹ für stark bebaute Gegenden, in 1: 50,000 als ›Quadranti‹ für bergige Landschaften mit 5–25 m Schichtlinien heliographisch veröffentlicht unter dem Titel ›Levate di Campagna‹. Eine Ausgabe in 1: 75,000 ist als ›Carta topografica del Regno d' Italia-Edizione economica‹ in 277 Blättern, Photozinkographie, dem Abschluß nahe. Die eigentliche Generalstabskarte ist die ›Carta topografica del Regno d' Italia 1: 100,000‹ in 277 Blättern (1 Blatt = 4 Blätter 1: 50,000 oder 16 Blätter 1: 25,000), Heliographie, die in drei Ausgaben erscheint. Die eine Ausgabe, Edizione con tratteggio, ist nahezu fertig, die zweite, Edizione senza tratteggio, zu zwei Drittel und mit der dritten, Edizione in cromo, erst begonnen. Eine sehr gute Generalkarte von Italien und angrenzenden Ländern ist die ›Carta corografica del Regno d' Italia e delle regoini adiacenti 1: 500,000‹, 35 Blätter in Heliographie; sie ist schwarz und farbig erschienen. Auch in 1: 1,000,000 ist eine neuere Karte vorhanden, die ›Carta d'Italia‹ in 6 Blättern und zwei Ausgaben. Von den Kolonialkarten seien erwähnt ›Carta della Colonia Eritrea 1: 100,000‹ in 34 Blättern und ›Carta dimostrativa della Colonia Eritrea e delle regioni adiacenti 1: 400,000‹ in 30 Blättern, beide in Buntdruck. Weiteres ist zu ersehen aus: Pubblicazioni del R. Istituto Geographico militare, Firenze.

Japan. Ältere japanische Karten haben für europäische Anschauungen keinen großen Wert, nur die am Anfang des 19. Jahrh. vom Japaner Ino bearbeitete Karte ist brauchbar gewesen. Die Haupttriangulation hat 1875 begonnen und ist bis jetzt zu 9/10, die Triangulation II. Ordnung zu 7/10 und dieselbe III. und IV. Ordnung zu 6/10 fertiggestellt. Das Landesvermessungsamt in Tokio hat seit 1881 von dem 422,600 qkm betragenden Flächeninhalt Japans mit Formosa die westliche Hälfte neu aufgenommen, Hauptstädte 1: 10,000, flachere Gebietsteile in 1: 20,000, den übrigen, mehr gebirgigen Teil in 1: 50,000. Die Kartenblätter haben in 1: 20,000 24 Flächenminuten, in 1: 50,000 150 Flächenminuten, werden in den gleichen Maßstäben in Kupfer gestochen und mittels Zinkographie veröffentlicht in schwarzer und bunter Ausgabe. Die Schichtlinien haben in 1: 20,000 Abstände von 2,5, 5, 10 und 50 m, in 1: 50,000 Abstände von 5, 10, 20 und 100 m. Die eigentliche Generalstabskarte ist im Maßstabe 1: 200,000 mit rund 200 Blättern in schwarzer Ausführung erschienen; auf Grund der Neuaufnahme sind bisher ungefähr 80 Blätter mit rotbraunen Schichtlinien und blauen Gewässern bearbeitet und veröffentlicht. Als Übersichtskarte ist vom Imperial geological Survey of Japan 1899 herausgegeben ›Topographical Map of the Japanese Empire 1: 1,000,000‹ in 15 mehrfarbigen Blättern mit mehreren Nebenkarten.

Luxemburg. Für das Großherzogtum Luxemburg besteht eine besondere Landesaufnahme noch nicht; die einzigen hier in Frage kommenden offiziellen Karten a) Carte du Grand-Duché de Luxemburg 1: 40,000 in 9 Blättern; b) Carte du Grande-Duché de Luxemburg 1: 90,000 in 4 Blättern, beide ohne Gelände und Höhenzahlen, haben nur geringen Wert. Als Ersatz sind vorläufig die Sektionen 502. Neuerburg, 522. Mettendorf, 523. Trier, 539. Ewringen, 540. Saarburg i. Rheinl. und 553. Diedenhofen der Karte des Deutschen Reiches 1: 100,000 (s. Deutschland) zu benutzen.

Niederlande. Topographische Inrichtung, im Haag. a) Rivierkaart van Nederland 1: 10,000 in 98 Blättern, hauptsächlich das Mündungsgebiet des Rheins darstellend. b) Chromo-topographische Kaart van het konigrijk der Nederlanden 1: 25,000, 776 Bl., von denen zwei Drittel fertig, c) Topographische en militaire Kaart van het konigrijk der Nederlanden 1: 50,000, 62 Bl. Von einer zweiten Ausgabe, als Chromotopogr. etc., fehlen noch 15 Bl. d) Waterstaats-Kaart van Nederland 1: 50,000, 184 Blätter mit Übersichtsblatt, Titel und Textheft. e) Topographische Atlas van het konigrijk der Nederlanden 1: 200,000, 21 Blätter in Kupferstich und drei Ausgaben. f) Topographische Atlas van het etc. 1: 1,000,000, 19 Blätter. Von den Kolonien sind die holländischen Residenzschaften auf Java in 1: 100,000 dargestellt; der Gesamtatlas der Kolonien in Ostindien besteht aus 14 Blättern zwischen 1: 500,000 u. 1: 3,000,000. Sämtliche Karten der Niederlande sind in der Ecksteinschen Polychrom-Überdruckmethode ausgeführt.

Norwegen. Generalstabens topografiske afdeling. Die Originalaufnahme geschieht seltener in 1: 25,000, am häufigsten 1: 50,000 und in Gebirgsgegenden 1: 100,000. a) Topografisk kart over kongeriget Norge 1: 100,000, Heliogravüre; vom nördlichen Teil, gradafdelingskarterne, sind 68 Blätter, vom südlichen, rektangelkarterne, 104 Blätter erschienen. b) Amtskarter 1: 200,000, mit einer Ausnahme in Kupferstich, sind von 18 Ämtern nur 14 in 33 Blättern herausgegeben. c) Generalkart over det sydlige Norge 1: 400,000, Lithographie in drei Farben, 18 Blätter, von denen bis jetzt 15 fertig sind.

Österreich-Ungarn. Militär-geographisches Institut. Von 1818–67 Katastralvermessung, Maßstab der ersten Landesaufnahme 1: 28,800. Die 1870 begonnene Originalaufnahme 1: 25,000 ist nicht veröffentlicht, sondern nur auf Gesuch in photographischer Reproduktion abgegeben. Eine neue Aufnahme in 1: 25,000 ist seit 1896 im Gange, von der einzelne Blätter in Photolithographie bekannt geworden sind. a) Spezialkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie und des Okkupationsgebiets 1: 75,000 in 808 Bl., Heliogravüre und Kupferdruck; nach 17jähriger Arbeit ist das Kartenwerk 1890 vollendet und von einer verbesserten Ausgabe desselben bis 1903 wieder 243 Blätter herausgegeben. b) Generalkarte von Mitteleuropa 1: 200,000 in 280 Blättern, von der 1904 nur noch 56 Blätter fehlten; Heliogravüre in Farbendruck. c) Generalkarte von Zentraleuropa, einschließlich Griechenland, 1: 300,000 in 192 Bl., 1876 vollendet, ist allmählich aus dem Verkehr gezogen und nur noch in wenigen Blättern laufend gehalten. d) Übersichtskarte von Mitteleuropa 1: 750,000 in 45 Blättern, Heliogravüre in Farbendruck. e) Von einer Neuen Übersichtskarte von Europa 1: 750,000 (Projektion nach Albers) in 40 Blättern (1 Bl. = 12 Bl. 1: 200,000) waren bis Ende 1903 zwei Blätter herausgegeben und 5 Blätter in Arbeit. Der Vertrieb der Karten erfolgt durch R. Lechner in Wien und Karl Grill in Budapest. Vgl. die jährlichen Mitteilungen des k.k. militär-geographischen Instituts in Wien.

Portugal. Direcção general dos Trabalhos geodesicos, topographicos, hydrographicos e geologicos de Portugal. Die Originalaufnahme begann 1856 in 1: 50,000. a) Carta chorographica dos Reinos de Portugal e Algarve 1: 100,000 in 37 Bl., von denen 1904 noch 3–4 Blätter fehlten, Lithographie; Gelände auf wenigen Blättern in Schraffen, zumeist aber in Schichtlinien von 25 m Abstand. b) Carta itineraria 1: 250,000, 9 Bl., von der die südlichen 3 Blätter erschienen sind. c) Carta geographica de Portugal 1: 500,000, 1 Blatt Lithographie, seit 1870, Schichtlinien 100 m Abstand.

Rumänien. Institutul geographic al Armatei. Die Originalaufnahmen in 1: 10,000 und 1: 20,000 werden nicht veröffentlicht. a) Ilarta specială a Românieĭ 1: 50,000 in 450 Blättern. Die bisherige provisorische Ausgabe von annähernd 300 Blättern in Photolithographie wird durch Neugravierung auf Stein ersetzt. b) Harta Românieĭ 1: 100,000, vorläufig photolithographische Verkleinerung der vorigen Karte, wird in besserer Ausführung die eigentliche Generalstabskarte werden. c) Harta generală a Românieĭ 1: 200,000, 29 Blätter (1 Blatt = 16 Blätter 1: 50,000) in Photolithographie, ist dem Abschluß nahe. Eine Eisenbahn- und Telegraphenkarte ist in 1: 600,000 erschienen.

Rußland. Militär-topographische Abteilung des Generalstabes. Die Originalaufnahmen finden statt für die Umgebung wichtigerer Orte in 1´´ (engl. Zoll) = 200 Saschen, d.h. 1: 16,800, sonst in 1´´ = 250 Saschen (= 1/2 Werst), d.h. 1: 21,000; wenig angebaute Gebiete (Kosakendistrikte) in 1´´ = 1 Werst, d.h. 1: 42,000. Neuaufgenommen sind fast alle Gouvernements im Westen, resp. Südwesten des Reiches, die Veröffentlichung ist bisher nicht erfolgt. Für kleinere Bezirke (Gouvernements Petersburg, Moskau, Wyborg, Finnland) sind 1- und 2-Werstkarten nach den ältern Aufnahmen erschienen, z.T. jedoch berichtigt bis 1884, diese 1-Werstkarte ist Chromolithographie, die 2-Werstkarte jedoch Kupferstich. Durch die Neuaufnahme wird z.T. umgearbeitet die eigentliche Generalstabskarte: dreiwerstige kriegs-topographische Karte von Rußland (1´´ = 3 Werst) 1: 126,000, Kupferstich, bis jetzt in 495 Blättern. Viele dieser Blätter sind als veraltet zu betrachten, weil die zugrunde liegende Aufnahme aus den Jahren 1820–60 stammt; Nachträge haben sich nur auf Eisenbahnen und Chausseen erstreckt. Der gleiche Maßstab ist gewählt für die Karte der östlichen Hälfte der Balkanhalbinsel, 62 Blätter. Außerdem Karte eines Teiles der Balkanhalbinsel 1: 210,000 in 60 Blättern (s. Bulgarien). Nächst der Generalstabskarte ist die wichtigste: die zehnwerstige Spezialkarte des europäischen Rußland 1: 420,000, entworfen von General Strelbitzky in 177 Blättern. Es existieren zwei Ausgaben: a) in Kupferstich ohne Wald, b) in Lithographie mit Wald grün, größere Gewässer blau, Gelände in braunen Schraffen; Steindrucke werden auch mit farbigem Grenzkolorit geliefert. Ferner: die Kriegswegekarte des europäischen Rußland 1´´ = 25 Werst oder 1: 1,050,000 in 26 Blättern. Von den neuen Aufnahmen in Russisch-Asien 1: 21,000, 1: 42,000, 1: 84,000 oder 1: 168,000 sind schon zahlreiche Blätter bekannt geworden, die das Gebiet von Zentralkaukasus, Daghestan, Elisabethpol-Gouvernement sowie von Port Arthur bis Mukden betreffen. Kriegswegekarte des asiatischen Rußland 1´´ = 50 Werst oder 1: 2,100,000 in 15 Bl. Vgl. Katalog des Büchermagazins des Generalstabes in St. Petersburg.

Schweden. Topographische Abteilung des Generalstabes. Originalaufnahmen 1: 20,000, 1: 50,000 u. 1: 100,000 je nach Bedürfnis. Veröffentlicht sind von dem 1894 geschaffenen Rikets allmanna Kartverk unter andern folgende Teile: a) Generalstabens karta öfver Sverige 1: 100,000, Kupferstich, auf 234 Blätter veranlagt; vom südlichen Teil sind bis jetzt rund 100 Blätter erschienen. b) Rikets ekonomista Kartverk 1: 50,000 u. 1: 100,000, im Erscheinen. c) Karta öfver Norra Sverige 1: 200,000, 84 Blätter, von denen 54 fertig sind. d) Länskartor 1: 200,000 in Kupferstich. e) Höjdkarta öfver södro och mellersta Sverige 1: 500,000, seit 1886, 15 Blätter. f) General Karta öfver Sverige 1: 100,000, 3 Blätter in Kupferstich. g) Reskartor in 12 Blättern, 1889. h) Karta öfver Rikets indelning i Inskrifnings Bataljons och Kompani områden 1904.

Schweiz. Eidgenössisches topographisches Bureau des Waffendepartements. Seit 1832 Originalaufnahmen 1: 25,000 im Flach- u. Hügelland, 1: 50,000 im Hochgebirge. Seit 1868 erfolgt die Veröffentlichung im Originalmaßstabe als ›Topographischer Atlas der Schweiz‹ (Siegfried-Atlas), Kupferstich in 3 Farben, 591 Bl. Die Ausdehnung von 1: 25,000 auch auf das Hochgebirge ist geplant. Auf Grund dieser Aufnahme wurde bearbeitet, bez. wird berichtigt ›Topographische Karte der Schweiz‹ (Dufour-Karte) 1: 100,000, Kupferstich in 25 Bl. Generalkarte der Schweiz 1: 250,000, Kupferstich in 4 Blättern. Übersichtskarte der Schweiz 1: 1,000,000, Lithographie in 6 Farben. Näheres zu ersehen im Kartenkatalog des Eidgenössischen Topographischen Bureaus in Bern. Die Karten der Schweiz sind Meisterwerke der Geländedarstellung in schräger Beleuchtung.

Serbien. Königlich serbischer Großer Generalstab. Nach den Originalaufnahmen 1: 50,000 ist die ›Topographische Karte des Königreichs Serbien‹ 1: 75,000 in 94 Blättern, Photolithographie mit Farbendruck, fertig herausgegeben. Hierauf beruht die Generalkarte des Königreichs Serbien 1: 200,000 in 9 Bl. und 8 Klappen mit Plan von Belgrad, seit 1893. Außerdem Post-, Telegraphen- u. Eisenbahnkarte des Königreichs Serbien 1: 500,000. Eine neue Aufnahme in 1: 25,000 ist vorbereitet. Außerdem ist Serbien dargestellt auf den vom Militär-geograph. Institut in Wien bearbeiteten Kartenwerken 1: 75,000, 1: 200,000 u. 1: 750,000.

Spanien. Institute geografico y estadistico. Die Originalaufnahmen, in 1: 20,000 ausgeführt und in Farbendruck vervielfältigt, sind nicht im Handel. Hierauf beruht die seit 1884 erscheinende Gradabteilungskarte ›Mapa topográfico de España 1: 50,000‹, Chromolithographie, in 1078 Blättern veranlagt, bis 1904 erst 121 Blätter veröffentlicht. Als Ersatz für die fehlenden Blätter möge dienen: F. Coëllo, Atlas de España y sus posesiones de ultramar 1: 200,000, Kupferstich in 60 Blättern, Mapa general de la Peninsula Iberica 1: 750,000 in 6 Blättern und D. Carlos Ibáñez, Mapa de España 1: 1,500,000, 1 Blatt.


Türkei mit Bulgarien und Montenegro.

1) Türkei: Kaiserlich ottomanischer Generalstab. ›Karte der europäischen Türkei 1: 210,000‹, 64 Blätter mit Schichtlinien, 1899.

2) Bulgarien: Kartographisches Institut des Armeestabes zu Sofia. Neubearbeitung der russischen Karte 1: 126,000 in 36 Blättern ist dem Abschluß nahe, Übersetzung der türkischen Karte 1: 210,000 in 64 Blättern bewirkt. Eine Spezialkarte 1: 50,000 oder 1: 100,000 ist in Vorbereitung.

3) Montenegro entbehrt noch einer eignen Landesaufnahme.

4) Ausländische Kartenwerke: Vom Militär-geographischen Institut in Wien ist 1903 eine ›Neue Spezialkarte von Montenegro‹, 1: 75,000, 19 Blätter, veröffentlicht, vom russischen Generalstab 1884 die Karte von Bulgarien, 1: 105,000, Kupferstich, sowie Karte der östlichen Hälfte der Balkanhalbinsel 1: 126,000, 57 Blätter in Heliogravüre. Als Generalkarten der Türkei etc. mögen Verwendung finden die betreffenden Blätter der österreichischen neuen Generalkarte von Mitteleuropa 1: 200,000 oder die russische topographische Karte eines Teiles der Balkanhalbinsel 1: 210,000 in 60 Blättern, 1884. An Übersichtskarten seien erwähnt die hierher gehörigen Blätter der vom Militär-geographischen Institut in Wien neu herausgegebenen Übersichtskarte von Mitteleuropa 1: 750,000 und der Europäische Orient 1: 1,200,000, 4 Blätter, Wien, seit 1887, sowie vom Service géographique de l' armée in Paris ›Péninsule des Balkans 1: 1,000,000‹ in 6 Blättern.

Vereinigte Staaten von Nordamerika. United States Geologieal Survey, seit 1879. Die Originalaufnahme findet statt in den am dichtesten bevölkerten nordöstlichen Staaten zwischen 1: 12,000 u. 1: 62,500, in den Südstaaten und am Mississippi in 1: 125,000 und in den spärlich angebauten Gegenden der Kordilleren-Plateaus etc. in 1: 250,000 mit Schichtlinien, deren Abstand je nach dem Maßstab und den Erhebungen 10, 20, 40, 100 oder 200 Fuß beträgt. Veröffentlicht sind bis Ende 1904 mittels Kupferstich in 3 Farben 1 Blatt in 1: 12,000, 4 Blätter in 1: 20,000, 1 Blatt in 1: 31,250, 2 Blätter in 1: 31,680, 485 Blätter als Viertelgradblätter in 1: 62,500, 1 Blatt in 1: 65,500, 449 Blätter als Halbgradblätter in 1: 125,000 und 45 als Eingradblätter in 1: 250,000.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908.
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