[392] La bella finta giardiniera.

[392] Opera buffa in 2 Akten.

Für Kaiser Joseph II. 1774 geschrieben.

Dieses ist eines seiner frühern Kunstwerke und vor seiner klassischen Periode geschrieben. Sie steht also mit den vorhergehenden nicht ganz im Verhältnisse. Doch kann man ihr weder Originalität noch Regelmäßigkeit absprechen; ja sie läßt gewiß so manche andere italienische Oper weit hinter sich. In ihr scheint sich die Knospe zu entfalten, die im Idomeneo als frische Blume aufsproßte.[393]

Der Stil ist von einer besondern Weichheit und namenlosen Zärtlichkeit. Irgend eine arkadische Oper von Piccini oder Guglielmi scheint ihm zum Modell gedient zu haben. Da sich die Partitur dieser Oper sehr selten macht, und beinahe in Vergessenheit zu kommen anfängt, finde ich es zwecklos, auf einzelne Stellen aufmerksam zu machen, die man im Abgange der Partitur nicht nachlesen kann. Ich begnüge mich, nur die liebliche Romanze aus C dur, mit obligater Flöte, zu bemerken, die man dieser Oper entführt und verschiedenen andern eingelegt hat, und welche beinahe zum allbeliebten Volksliedchen geworden ist. In Bonn bei Simmrok ist die Partitur geschrieben mit deutschem Text: »Die schöne Gärtnerin« zu haben.

Quelle:
Arnold, Ignaz Ferdinand Cajetan: Mozarts Geist. Erfurt 1803, S. 392-394.
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