§. 5.

[64] Mancher glaubet ein Violinist wisse genug, wenn er die grosse und kleine Terz, und nur überhaupts die Quart, Quint, Sechst und Septime kennet, ohne den Unterscheid der Intervallen zu verstehen. Man sieht aus dem Vorhergehenden schon, daß es ihm sehr nützlich ist; kommet es aber einmal auf die Vorschlage und andere willkührliche Auszierungen an, so siehet man auch die Nothwendigkeit. Ich will demnach alle die einfachen, grösseren und kleineren, wohl und übellautenden Intervallen hersetzen. Die auf der untern Zeile stehende Note soll den Grundton vorstellen, von welcher man nach der obern Note zählen muß.


5.

5.

5.

5.

[64] Diese heißt man die einfachen Intervallen. Gehet es nun immer höher, so heißt mans alsdann die zusam mengesetzten Intervallen. Z.E. Die einmal zusammengesetzten Intervallen.


5.

5.

[65] und also weiter fort. Und doch bleibt immer die grosse oder kleine Terz, die reine, verkleinerte und grosse Quart, u.s.f. wenn man gleich Decime und Undecime spricht. Ja wenn der Grundton tief ist, so kann man mit einer hohen Oberstimme 2, 3 und viermal zusammengesetzte Intervallen darauf bauen; die doch allezeit die Benennung der einfachen Intervallen behalten.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 64-66.
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