§. 10.

[222] Alle Finger müssen durch eine rechtschaffene Uebung zum Trillerschlage gleich stark und geschickt gemacht werden. Man gelanget nicht geschwinder dazu, als wenn man die Triller durch alle Töne übet, und sonderheitlich den vierten Finger nicht ruhen läßt. Dieser, da er der schwächeste und kürzeste ist, muß durch die pure fleissige Uebung kräftiger, etwas länger, geschickter und brauchbarer werden. Mit dem ersten Finger wird niemals auf der leeren Seyte ein Triller geschlagen, ausgenommen bey dem Doppeltriller, davon wir bald hören werden; wo sichs auch nicht anders thun läßt. Bey dem einfachen Triller nimmt man anstatt der leeren Seyte allemal den zweyten Finger auf der tiefern Nebenseyte in der ganzen Applicatur. Z.E.


10.
Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 222.
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