§. 31.

[234] Es giebt noch einen Doppeltriller, der aber nicht in der Terze, sondern in der Sechste gemacht wird. Man nennet ihn den Sechsttriller. Er wird selten, und nur bey Cadenzen zu einer Abänderung als etwas besonders angebracht. Er sieht also aus (*).


31.

In dem gegenwärtigen Beyspiele wird im ersten halben Tacte bey der (h) Note allein der Triller gemacht, und die Note (e) wird nur platthin dazu ausgehalten. Bey dem zweyten halben Tacte aber wird bey der (h) Note mit dem zweyten Finger vom cis und unten bey der Note (d) mit dem ersten Finger vom (e) der Triller gemacht. Da nun aber in solchem Falle der erste Finger gleich nach einander, und zwar in der Geschwindigkeit eines Trillers, im (h) liegen, und im (d) einen Triller schlagen muß; so ist es nur gar zu handgreiflich, daß zu dem reinen Vortrage des Sechsttrillers eine besondere fleißige Uebung höchst nothwendig ist. Nur will ich dabey erinnern, daß man den ersten Finger niemal aufheben, sondern durch eine Bewegung der ganzen Hand nur mit dem vordersten Theile, und etwas weniges nach der Seite an die (d) Seyte bringen solle. Hier ist es, so viel es möglich, auch in Noten ausgedrücket.


31.
Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 234-235.
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