§. 18.

[262] Gleichwie man nun das Schleifen und das Stossen, das Schwache und das Starke nach Erforderung des Ausdruckes genauest beobachten muß: eben so muß man auch nicht beständig mit einem schleppenden schweren Striche fortspielen, sondern sich nach dem bey ieder Passage herrschenden Affecte richten. Lustige und tändelnde Passagen müssen mit leichten und kurzen Bogenstrichen erhoben, frölich und geschwind weggespielet werden: gleichwie man langsame und traurige Stücke mit langen Bogenzügen, nahrhaft, und mit Zärtlichkeit vortragen muß.

Quelle:
Leopold Mozart: Versuch einer gründlichen Violinschule. Wien (1922), S. 262.
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