29. Mozarteum. Nachschrift.

[23] Allerliebste Schwester!

Ich hab schon lang nichts mehr geschrieben, weil ich mit der Opera beschäftiget war. Da ich jetzt nun Zeit habe, will ich meine Schuldigkeit mehr beobachten. Die Opera Gott[23] Lob und Dank, gefällt, indem alle Abende das Theater voll ist, welches auch Alle in Verwunderung setzt, indem Viele sagen, daß sie, so lang sie in Mayland sind, keine erste Opera so voll gesehen, als dieses Mal. Ich samt meinen Papa bin gesund, Gott Lob und Dank und hoffe, daß ich der Mama und Dir auf Ostern alles mündlich erzählen kann. Addio. Meinen Handkuß an die Mama. A propos, gestern war der Copist bei uns, und sagte, daß er meine Opera just für den Hof nach Lissabon schreiben muß. Leben Sie wohl meine liebe Mademoiselle Schwester. Ich habe die Ehre zu sein und zu verbleiben von nun an bis in Ewigkeit

Dero getreuer Bruder.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 23-24.
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