222. Mozarteum.

[403] Wien 3. April 1783.

Hier schicke ich Ihnen die Münchner Oper und die zwei Exemplare von meinen Sonaten; die versprochenen Variationen werde ich Ihnen mit nächster Gelegenheit schicken, denn der Copist konnte sie nicht fertig machen. Auch folgen die 2 Portraits; wünsche nur, daß Sie damit zufrieden sein möchten. Mir scheint sie gleichen beide gut, und alle die es gesehen, sind der nämlichen Meinung. – Hier oben haben Sie eine Lüge gelesen nämlich wegen den 2 Exemplaren von meinen Sonaten; allein meine Schuld ist es nicht. Als ich sie kaufen wollte, so sagten sie mir, daß sie ihnen ausgegangen seien, daß ich sie aber bis morgen oder übermorgen haben könnte,[403] mithin ist es für dießmal zu spät, ich werde sie also mit den Variationen schicken. Hier entrichte ich auch meine Schuldigkeit wegen der Opera-Copiatur [S. 382], und das übrige wünsche ich nur, daß es Ihnen in etwas zu statten kommen möchte. Mehr kann ich dermalen nicht entbehren, dieweil ich wegen der Niederkunft meiner Frau viele Unkosten voraus sehe, welche vermuthlich zu Ende Mai oder Anfangs Juni vor sich gehen wird. Nun muß ich schließen, weil Hr. von Daubrawaick in aller Frühe abreiset, und ich ihm noch den Brief schicken muß.

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 403-404.
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