An Puchberg [3]

[86] (An Puchberg.)


Liebster Freund!


Ich danke Ihnen recht sehr für das Ueberschickte – Weil Sie verlangen, daß ich aufrichtig seyn soll, so will ich es seyn, jedoch mit der Bedingnüsse, daß Sie Herrn Deyerkauf keine Meldung davon machen, wenn Sie glauben daß ihn meine Aufrichtigkeit beleidigen könnte; hierinnen müssen Sie ihren Freund besser kennen als ich. –

Die Hauptsumme von den Musicalien macht 120 # – das ist 540 fl, – ich glaube, wenn ich 2 Drittheile herablasse, so ist es doch aller Ehren werth – da würde ich also in allem 180 fl. bekommen. Ich bin aufrichtig, weil Sie es wollen, und bitte Sie noch einmal von meiner Aeusserung keinen Gebrauch zu machen, wenn Sie vermuthen[86] sollten, daß dieser mein Antrag Hr. Deyerkauf beleidigen könnte. –

Ich bin ewig ganz der Ihrige

Mozart.

Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 86-87.
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