Liebstes Weibchen! [3]

[34] Liebstes Weibchen! –


Den Augenblick komme ich an; ich war schon bey Puchberg und Montecuculi – letzterer war nicht zu Hause, – gehe heute noch um 1/210 Uhr zu ihm – nun suche N.N. auf – Du wirst ietzt einen Brief an mich von Montecuculi in Händen haben. – Da ich vermuthe daß ich bei Dir über[34] Sonntag in Wien werde bleiben müssen, so bitte Dich mir die 2 Sommerkleider das weiße und braune mit den Hosen zu schicken – ich bitte Dich bade nur alle andere Tage und nur eine Stunde – wenn Du aber willst daß ich ganz ruhig seyn soll, so bade gar nicht, bis ich nicht wieder bey Dir bin – adjeu – ich küsse Dich 1000mal und bin ewig

Dein

Mozart.


NB. Grüße mir den Snai – ich laß ihn fragen wie's ihm geht? – wie einem Ochsen halt, er soll fleißig schreiben daß ich meine Sachen bekomme – adjeu.

Beym Primus bey dem braven Mann petschiere ich diesen Brief.

Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 34-35.
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