Wien, 17. Februar 1802

[133] Wien, 17. Februar 1802.


Ich gebe Ihnen die Nachricht, daß der hiesige k.k. Kämmerer Graf von Deym1, der sich vor einigen Jahren [133] Müller nannte und eine Kunstgallerie aus eigner Arbeit eingerichtet hat, den Kopf Mozart's gleich nach seinem Tode in Gips abgeformt hat, und ferner, daß der Hofschauspieler Lange, ein sehr guter Maler, ihn groß, aber en profil gemalt hat, welches Gemälde er wahrscheinlich durch Hülfe des Deym'schen Abgusses, besonders da er M. gut gekannt hat, zu einem vollkommen ähnlichen En-face machen kann. Beide diese Herren haben ihre Arbeiten, und werden Ihre Briefe ohne nähere Adresse bekommen.2

Fußnoten

1 Im Briefe steht wiederholt: Dehm.


2 Die Todtenmaske wird auch bei Nissen (S. 574, Anh. S. 181) erwähnt. Wo sie sich befindet, ist nicht bekannt. Das Gemälde von Lange, dem Schwager Mozart's, befindet sich im Mozarteum zu Salzburg. Es ist nicht fertig geworden, wird aber für eins der getroffensten gehalten. Eine Lithographie erschien bei Horneman u. Ersler in Kopenhagen. Vgl. O. Jahn, a.a.O., 2. Ausg. II. 745.


Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 134.
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