Wien, 28. August 1799

[127] Wien, 28. August 1799.


Ich sende Ihnen zugleich mit den Arien die erste Abtheilung von Briefschaften, von Demjenigen zu lesen und zu[127] benutzen, dem Sie die Biographie auftragen. Es ist immer allerhand daraus zu lernen für seine Charakteristik. Sein Maß von Bildung, seine übergroße Zärtlichkeit für mich, seine Gutmüthigkeit, seine Erholungen, seine Liebe zur Rechenkunst und zur Algebra (wovon mehrere Bücher zeugen), seine Laune, die bisweilen wahrhaft shakespearsch war, wie Hr. Rochlitz einmal von seiner musikalischen Laune gesagt hat und wovon ich Ihnen Proben senden werde – sind darin und in den folgenden Papieren sichtbar. Sie beweisen ferner die Ehren, die ihm und mir seinetwegen späterhin erwiesen sind. Die freilich geschmacklosen, aber doch sehr witzigen Briefe an seine Base verdienen auch wohl eine Erwähnung, aber freilich nicht ganz gedruckt zu werden.

Quelle:
Mozartiana. Nach aufgefundenen Handschriften herausgegeben von Gustav Nottebohm, Leipzig 1880, S. 127-128.
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