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[147] Mayland den 20 feb: 1773


Leyder noch in Mayland! Ich habe heut an Sr Ex: h: Obersthofmeister geschrieben, und es war mir beschwerlich eine lesliche schrift zu machen; mein Revmatismus macht mich nun ungedultig, und ich stehe in forcht durch das tyroll, wo, wie höre, eine Menge schnee liegt, bey dem nun herannahenden gelindern wetter, durch eine schneetahne überschüttet zu werden. du kannst dir also leicht vorstellen, daß ich, sobald es meine gesundheit zuläst, abreisen werde. Heute gegen 12 uhr mittags kam h: Leutgeb (den ich schon einige täge nicht gesehen) vor mein Bette, dann ich lag noch in Bette, um auszudünsten, und zeigte mir in einem schreiben die Nachricht, daß seiner Fr: mit einem Sohne entbunden worden; gab mir zu gleich 5 ganze Souvrain d' or um solche seiner Frau bezahlen zu lassen. bitte demnach h: Hagenauer alsobald diese 15 Duggatten, oder 5 ganze Souvrain d'or, oder dessen werth der Frau Leutgebin zukommen zu lassen, die ich ihm dann bey meiner ankunft ersetzen werde, und zwar in Natura. Ich kann euch mehrer nicht schreiben, als daß der Wolfg: gott Lob, gesund ist. wir empf: uns allen guten freunden und freundinen in und ausser dem Hause und bin dein alter

Mzt


Wir küssen euch viel 100000 mahl.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 3. München/ Leipzig 1914, S. 147.
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