2. [15. Dezember 1769]

[3] Insprugg

Freytags um 6 uhr abends


Wir sind schon eine halbe Stund hier. Mittags waren wir in schwatz; die gegend nahe gegen Insprugg schien mir etwas dem wege nach Hallein bey Kaltenhausen herum gleich zu seyn; so wie Insprugg [3] selbst eine dergleichen Lage hat. sonst weis noch nichts zu sagen. Wir sind, Gott Lob, wohl auf. wir Logiren beym weisen Kreutz. wenn Du mir etwas zu schreiben hast, so kannst den Brief hieher lauffen lassen: sollte ich unterdessen abreisen, so melde ich es schon vorhero auf dem Postammt, daß die Briefe nach Botzen gehen sollen. Mache nur die adreße:

à Mr: Mozart Maitre de Chapelle de la Musique de S: A: S: Le Prince Archevêque de Salzburg.

Ich habe in gedanken das schlüsserl zum Clavicord an meiner Uhr mit fortgenommen: hier sende es zurück, weil es unnötig ist solches so weit mit herum zu schleppen. Sorge, daß es nicht verloren wird. Lebe wohl! Lebt alle wohl! Der Wolfg: und ich Kissen Dich und die Nannerl und bin Dein alter

Mzt


Diesen Brief gieb gleich auf die Wiener Post.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 3. München/ Leipzig 1914, S. 3-4.
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