Vorwort

Die vorliegenden Bände bilden den ersten Versuch einer kritischen Gesamtausgabe der Briefe Mozarts und seiner Familie. Die schwere Zugänglichkeit einzelner Fundstätten, wie die teilweise zu günstige Einschätzung vorhandener Auswahlsammlungen dürften vornehmlich einem solchen Unternehmen bislang im Wege gestanden sein. Wunsch und Bedürfnis nach einer diplomatisch getreuen, möglichst vollständigen Wiedergabe dieser in ihrer Art einzigen Dokumente traten um so stärker hervor, je mehr die Mozartforschung über Otto Jahn hinausschritt und an dieselben bei speziellen Untersuchungen anknüpfen mußte, sowie je häufiger ernste musikalische Kreise zu ihnen als einem Wegweiser zur Vertiefung des Verständnisses für die Mozartsche Kunst griffen.

Bei langjährigen Untersuchungen zur Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts wie bei Universitätsvorlesungen habe ich gleich anderen Fachgenossen den Mangel einer Gesamtausgabe dieser Briefe nicht selten unangenehm empfunden und daher wiederholt eine solche in Angriff genommen. Immer wieder wurde die Verarbeitung der gesammelten Materialien vor anderen Studien zurückgestellt. Als sich mir aber durch eine besondere Erlaubnis – zum ersten Male seit fünfzig Jahren – die Schätze der »Internationalen Stiftung: Mozarteum« in Mozarts Geburtshause in Salzburg voll und ganz erschlossen, rückte die Durchführung des lange gehegten Plans in greifbare Nähe, und ich zögerte nun nicht mehr, denselben ohne Unterbrechung zu Ende zu führen.

Es obliegt mir die Pflicht, allen herzlich zu danken, die zu der Ausgabe beigesteuert haben, und ohne deren Mithilfe dieselbe nicht hätte vollendet werden können. Vorallem ist zu gedenken der Internationalen Stiftung: Mozarteum und ihres Archivars, des k. Rats Joh. Ev. Englin Salzburg, der allen meinen Wünschen mit einer Liebenswürdigkeit und Liberalität entgegenkam, durch welche die langen Arbeitswochen an Ort und Stelle wissenschaftlich aufs fruchtbarste ausgenützt werden konnten. Dann standen helfend zur Seite: die k.k. Hofbibliothek in Wien, die Bibliothek der Gesellschaft der Musikfreunde und deren Leiter Prof. Dr. E. Mandyezewski [9] in Wien, die Universitätsbibliothek in Prag, das städt. Museum Carolino-Augusteum sowie das Archiv der Regierung in Salzburg, das Stadtarchiv Karlsbad und dessen Vorstand Dr. K. Ludwig; diek. Hof- und Staatsbibliothek München, die f. Bibliothek Donaueschingen, das Goethe- und Schillerarchiv Weimar, das musikhistorische Museum von W. Heyerin Cöln; die Bibliotheken zu Nantes und Lille; ferner Frau Oberstleutnant Jähns in Berlin, Frau Dr. H. Henkel in Frankfurt a.M.; die Herren Dr. E. Graf Taaffe auf Ellischau, Dr. E. Rychnowsky in Prag, Archivar I. Batka in Poszony-Preßburg, Dominik Artaria in Wien; Geheimrat Univers.-Prof. Dr. Mar Friedlaender, Prof. Siegfried Ochs, Prof. Dr. R. Genée in Berlin, Prof. Dipl. – Ing. E. Lewicki in Dresden, Hofjuwelier L. Koch in Frankfurt a.M., Landgerichtsdirektor A. Zahn in Landau (Pfalz), Dr. Erich Prieger in Bonn, Großkaufmann Franz Cohen in Cöln, Leo Liepmannssohn in Berlin; Dr. J. Ecorcheville und J. Tiersot in Paris, P. Pannier in Lille, Edward Speyer Esq. inRidgehurst, Univers. – Prof. Dr. E. Dent in Cambridge. Diese Behörden, Ämter, Privatsammlungen und Gelehrten machten in uneigennütziger Weise die Sache zu der ihrigen.

Weiterhin verpflichteten mich durch Ratschläge, Aufschlüsse und Bemühungen:

Die K. Hausbibliothek Berlin, das gr. bad. Generallandesarchiv in Karlsruhe, die k. Landesbibliotheken Wiesbaden und Stuttgart, die grh. Hofbibliothek in Darmstadt, das k. Kreisarchiv München, die k. graphische Samm lung München, die h. Hof- und Staatsbibliothek Coburg, die Universitätsbibliotheken Bonn, Graz und Heidelberg, das f. Archiv in Wallerstein, das grsl. Czernische Archiv in Neuhaus (Böhmen), die städt. Sammlungen in Wien, das Museum Francisco-Carolinum in Linz, das historische Museum in München, die Stadtbibliotheken Hamburg, Leipzig, [10] Danzig und Mainz, das städt. Archiv Mannheim, die fr. C. von Rothschildsche Bibliothek in Frankfurt a.M., das Archiv des Stiftes Kremsmünster, die philharmonische Gesellschaft in Laibach, die Gesellschaft der Bücherfreunde in Hamburg, die Musikbibliothek Paul Hirsch in Frankfurt a.M.; ferner: British Museum in London, Bibliothèque Nationale in Paris, Bibliothèque SteGeneviève in Paris, Bibliothèque de Conservatoire Royalede Musique in Brüssel, Library of Congress in Washington, the Public Library in New York, the Public Library in Boston, the Newberry Library in Chicago. Dann die Damen: Alma Maria Mahler in Wien und La Mara in Leipzig, sowie die Herren: W. Barclay Squire und Dr. Ch. Maclean in London, Henry Curzon in Paris, Univers. – Prof. Dr. A. Hammerich in Kopenhagen, Dr. E. Krohn in Helsingfors, Louis C. Elson in Boston, Univers. – Prof. Dr. K. Nef in Basel, E.R. Seiler-La Roche in Basel, D.F. Scheuerleer im Haag, Max Kalbeck, Regierungsrat Dr. H. Steger, Archivar Weltner und Dr. A. Nüchtern in Wien, k. Rat Brolly in Poszony-Preßburg; Geheimrat Prof. Dr. Felix Draesecke † in Dresden, Univers. – Prof. Dr. H. Abert in Halle, Prof.Dr. R. Schwartz in Leipzig, Kirchenmusikschul-Direktor Dr. K. Weinmann in Regensburg, Dr. L. Scheibler in Friesdorf-Godesberg, Dr. M. Bauer in Frankfurt a.M., Prof. Dr. A. Seidl in Dessau, Dr. H. Volkmann in Dresden, Dr. K. Chrysander in Bergedorf, Baron Fuchs in Berlin, Hofrat A. Klinckerfuß in Stuttgart, Kommerzienrat C. Meinert † in Frankfurt a.M., Justizrat Dr. P. Ivers in Berlin, Dr. E. Grinsberg in Dresden, Konservator G. Kinsky in Cöln; endlich die Firmen E.F. Peters in Leipzig, N. Simrock in Berlin, Novello und Company in London, G. Schirmer in New York.

Schwierigkeiten entstanden bei der Benutzung der Handschriften nur selten. Wo sie sich einstellten, ließen sie sich glücklicherweise bald [11] beseitigen, und auch bei der Musikabteilung der Kgl. Bibliothek Berlin gelang es schließlich, nach neunmonatlicher Wartezeit Abschriften zur Einsicht zu erhalten. Widerwärtigkeiten wurden gerne in Kauf genommen, wenn durch sie die Sache eine Förderung erfuhr.

Bei der Durchsicht der Korrekturen und Revisionen leistete Kollege Carl Enders in Bonn wertvolle Dienste, ferner halfen meine liebe Frau sowie mein Schwager I. Rheinberger.

Es hat sich gefügt, daß von derselben Alma mater, die vor über fünfzig Jahren die erste große Mozartbiographie in die Welt sandte, nun diese erste Gesamtausgabe ihren Ausgang nimmt. Möge sie freundliche Aufnahme finden.

Bonn am Rhein, 27. Januar 1913.

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. IX9-XII12.
Lizenz:
Kategorien: