169.

[61] Wienn den 18ten Aprill 1781


Mon très cher Père!


Ich kann für diesmal auch nicht viel schreiben, weil es gleich 6 uhr ist, und ich den brief alsobald dem Zetti übergeben muß. – eben komm ich vom Hr:, fr: und frl: v: Auerhammer alwo ich zu Mittage gespeist, und wir alle ihre gesundheit getruncken haben. – auf den bewusten langen brief kann ich nichts andres antworten, als daßsie recht und nicht recht haben; – aber das Jenige, in was sie recht haben, überwiegt sehr das Jenige, in was sie nicht recht haben, – mithin – ich komme, ganz gewis, und mit grösten freuden; da ich vollkommen überzeugt bin, daß sie mich niemalen hindern werden, mein glück zu machen. bis dato weis ich noch kein wort, wenn ich wegreise; – Sonntag reife ich einmal gewis nicht, denn – daß ich mit dem Postwagen nicht gehe, habe ich gleich anfangs gesagt – Ich für meine Personn gehe mit der ordinaire – will mir Ceccarelli Compagnie leisten, so ist es mir desto angenehmer, dann nehmen wir extra post;der ganze unterschied (wsrhblr meelo emcut)1 besteht in etwelche gulden; denn ich gehe tag und Nacht, mithin verzehre ich sehr wenig. – ich habe beobachtet daß es mit der Diligence – fast theuerer – doch aber wenigstens gewis das nehmliche ist, denn man hält doch allzeit den Conducteur frey. – in linz wird wohl nichts zu machen seyn, denn Ceccarelli sagte mir, er hat nicht mehr als 40 fl. zusammen gebracht, und halt etlich und dreyssig der Musique[61] geben müssen – Rlphtfrefcu2 ist es auch nicht, in lfnlr of kelfnln otmdt3und überhaubt nicht der Mühe werth wegen so einen bmgmtleel4 – mithin lieber hurtig voran. – ausgenommen dsï nsbelool5 brächte was zusammen, das es der Mühe lohnte – sie könnten mir da mdrloolen6 schaffen. – Nun muß ich schliessen, sonst versäume ich das Paquet. – wlgkn dla ocumcutnlr olfnln splrlttl7 ist es nichts. denn – aus der nemlichen ursache, die ich so oft gesagt habe. – Der Junge Stephanie8 wird mir ein Neues stück, und wie er sagt, gutes stück, geben, und wenn ich nicht mehr hier bin, schicken. – ich habe dem otlpumnf9 nicht unrecht geben können. – ich habe nur gesagt, daß das stück, die langen Dialaguen ausgenommen, welche aber leicht abzuändern sind, sehr gut seye, aber nur für wieñ nicht, wo man lieber Commische stücke sieht. – Nun leben Sie recht wohl, ich bin Ewig Dero

gehorsammst Sohn

W: A: Mzt


Meine schwest umarme ich

von herzen – und an alle gute

freunde mein Compliment.

Fußnoten

1 (worüber alles lacht)


2 Auflösung der Chiffren: Reputirlich


3 einer so kleinen stadt


4 bagatelle


5 die noblesse


6 adressen


7 wegen dem schachtner seinen operette[-Zaide]


8 Gottlieb Stephanie, d.j., (1741–1800), Inspizient der deutschen Oper in Wien.


9 stephani

Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 2. München/ Leipzig 1914, S. 61-62.
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