Leopold verspricht seinem Sohn einen liebevollen Empfang

[118] Aus Leopolds Brief an Mozart;

Salzburg, am 31. Dezember 1778


... Ich war sehr betroffen, Deinen und Mr. Beckes Briefe zu lesen. Wenn Deine Thränen, Dein Betrübnis und Herzensangst keinen andern Grund hat, als daß Du an meiner Liebe und Zärtlichkeit gegen Dich zweifelst, so kannst Du ruhig schlafen, – ruhig essen und trinken und noch ruhiger hieher reisen. Ich sehe wohl, Du kennest Deinen Vater nicht ganz. Es scheinet aus unseres Freundes Briefe, als wäre dies der Hauptstoff Deiner Traurigkeit: o ich wünsche, daß es kein anderer ist! Dann hast Du nicht Ursache weder einen nicht zärtlichen Empfang, noch unvergnügte Täge bey mir und Deiner Schwester zu beförchten.[118] Haben wir nicht unsere Herbstunterhaltung, die wir uns aus unserer Schützencassa machen, sogar immer verschoben, bis Du ankommst?

Quelle:
Mozart. Zusammengestellt und erläutert von Dr. Roland Tenschert. Leipzig, Amsterdam [1931], S. 118-119.
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