Verlust der Güter der Familie Weber 1740

[5] Gewiß ist, daß im spanischen Erbfolgekriege, durch nicht mehr zu erforschende Ereignisse, die Güter der Familie Weber, nebst dem größten Theile der Anspruchsdocumente, verloren gingen, und die Mitglieder der Familie sich gezwungen sahen, in die Dienste größerer oder kleinerer Herren, deren es damals in Deutschland eine noch üppigere Fülle als jetzt gab, zu treten.

So finden wir während des österreichischen Erbfolgekrieges im Jahre 1735 einen kaiserlichen Rath, Joseph von Weber, von den Franzosen als Geisel nach der Festung Hüningen geschleppt, während zu gleicher Zeit Documente von mancherlei Art nachweisen, daß Fridolin Weber Amtmann und oberster Verwalter der weitläufigen Besitzungen des Freiherrn von Schönau-Zella in Zell bei Freiburg im Breisgau war. Der Zweig der Familie, der sich im Dienste dieser Herren befand, scheint indeß, vielleicht in Rücksicht auf ihr Dienstverhältniß, den Adel nicht geführt zu haben, so lange dies dauerte, obgleich er ihr so gut zukam, wie dem Zweige, der sich in kaiserlichen Diensten befand.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 5.
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