Kaufmann's Harmonichord

[271] »– – In dem Concert, das der Mechanikus Kaufmann aus Dresden auf seinem neuerfundenen Harmonichord gab und für den ich auch ein Adagio und Rondo mit Begleitung des ganzen Orchesters geschrieben hatte. Letzteres besonders war eine verdammte Arbeit, für ein Instrument zu schreiben, dessen Ton so eigen ist und so fremd, daß man die lebhafteste Phantasie zu Hilfe nehmen muß, um es gehörig wirkend mit den andern Instrumenten ins Licht zu setzen. Es ist ein Geschwisterkind vom Harmonium und hat besonders das eigen, daß die Octave so hervorsticht bei jedem gehaltenen Tone, weil durch Reibung Holzstäbchen, und durch diese erst wieder Saiten in Schwingung gebracht werden.« etc.


Die Composition ist voll Anmuth und Melodienschmelz und ist auf allen spätern Reisen Kaufmanns, bis zum Jahre 1840 eins von[271] den beliebtesten Paradestücken seiner Concerte, durch die sein Instrument einen großen Lüstre erhielt, geblieben.11

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 1, Leipzig: Ernst Keil, 1864, S. 271-272.
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