Ueber die: Grande Sonate

[71] p. le Pianoforte comp. et ded. à Mlle la Comtesse Gurowska etc. par Fr. Lauska. Op. 30.


(27. September 1812.)


In keinem Blatte könnte eine Anzeige der Sonate des Herrn Lauska zweckmäßigeren Platz finden, als in der Zeitung für die elegante Welt. Herrn Lauska's Compositionen füllen eine bedeutende Lücke in unserer Musik-Epoche aus, wo man sich entweder nur in den höchsten Sphären und Schwierigkeiten, oder dem platten Nichtssagenden und Leichten herumtreibt. Der Componist dieser Sonate geht den angenehmen Mittelweg, der ihm stets den Dank aller Liebhaber, und doch auch die Achtung aller Kenner sichern wird. Eine beinah stets schöne Haltung und Führung, liebliche Melodien und dankbare Passagen bezeichnen hauptsächlich seine Arbeiten. Vorliegende Composition bleibt diesem Charakter getreu. Sie ist, obwohl aus F moll, doch von keiner großen Leidenschaftlichkeit, aber recht sinnig und sprechend, besonders der Mittelsatz des ersten Allegro, Adagio und Rondo schließen sich in ihrer Zeichnung sehr gut dem Allegro an, geben dem Ganzen Rundung, und somit können wir mit gutem Gewissen allen Dilettanten diese neueste Arbeit des vorzüglichen Clavierspielers empfehlen. Stich und Papier sind gut.

Melos.

Quelle:
Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 3, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 71.
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