[179] Oel- und Miniaturbilder. 1. Das französische Journal » Le Pays« gibt im Jahre 1857 Nachricht von einem noch unbekannten Porträt Mozart's, das aus dem Jahre 1763 herrührt. Escudier beschreibt das Bild folgendermaßen! »Mozart als Kind sitzt vor einem Clavier im Salon des Schlosses von La Roche-Guyon in der Normandie«. Mozart spielt oder singt und wird von dem Opernsänger Jeliotte auf der Guitarre begleitet. Der Prinz von Beauvau im carmoisinrothen Oberkleide, mit dem blauen Großkreuze geschmückt, sitzt hinter dem jungen Musicus und liest mit zerstreutem Blicke ein Papier, das er in der linken Hand hält. Der Ritter von La Laurency, ein dem Prinzen von Conti zugetheilter Edelmann, steht im schwarzen Sammtkleide hinter Mozart's Stuhl. Der Prinz von Conti spricht mit Herrn v. Trudaine; es ist derselbe, für welchen der Maler David sein berühmtes Bild, der »Tod des Sokrates«, gemalt hat. Mademoiselle Bagarotty steht vor einer Gruppe von Damen, die aus der Marschallin von Mirepoix, Frau von Viervelle, der Marschallin von Luxembourg und dem Fräulein von Bouffleurs, späteren Herzogin von Lauzun, besteht. Der Prinz von Henin bereitet den Thee, während sein aufmerksames Ohr den Tönen Mozart's lauscht. In einer anderen Gruppe erblickt[180] man Dupont de Velse, Bruder des Herrn v. Argental; die Gräfinnen Egmont, Mutter und Tochter, ein geborenes Fräulein v. Richelieu, und Präsident Henault sitzen am Kamin. Vor einem reich besetzten Tische sieht man die Gräfin von Bouffleurs. ihr zur Seite den Grafen von Chabot, nachmaligen Herzog von Rohan, im Gespräche mit dem Grafen von Jarnac. Der Marschall von Beauvau schenkt dem Amtmann von Chabrillant ein Glas Wein ein. Meyrand, der berühmte Geometer, steht seitwärts. Das Bild ist voll Ausdruck und Leben. Mozart trägt einen apfelgrünen Seidenrock und kurze Beinkleider. Seine kurzen Füße berühren nicht den Boden. Das Gesicht ist rosig und frisch, der Blick ausdrucksvoll, die kleine gepuderte Perrücke verleiht dem Gesichte Mozart's einen fast komisch wirkenden pedantischen Ausdruck. Das Bild gehörte damals (1857) dem Herzoge von Rohan-Chabot und befand sich in dessen Gallerie im Schlosse zu Reuil [vergl. Jahn, II. 274]. – 2. Im Jahre 1849 ließ C.A. André in Frankfurt a.M. ein Bild Mozart's in seinem Musiksaale feierlich aufstellen. Dieses Bild, das als das ähnlichste des verewigten Meisters der Töne gilt, ist von J.H. Tischbein aus Mainz gemalt, stammt aus dem Nachlasse des Musikers Stutzl, der bei dem letzten Churfürsten von Mainz, Erthal, als Hofgeiger angestellt war. Das Bild wurde von Tischbein während eines längeren Aufenthaltes Mozart's in Mannheim, also wahrscheinlich im Jahre 1777 oder 1778, gemalt. Mozart machte bekanntlich damals Ausflüge in die Umgegend nach Mainz, Kirchheimbolanden u.s.w. [Reichs-Zeitung. Redigirt von Dr. Karl André, 1849, Nr. 246.] – 3. Familienbild in Oel. Der kleine Mozart spielt mit seiner Schwester Marianna zu vier Händen, der Vater, die Violine in den Händen haltend, hört zu. Die Mutter ist in einem Bilde, das im Rahmen an der Wand hängt, dargestellt. Gemalt in Salzburg von La Croce. 1778. Befindet sich im Mozarteum in Salzburg. 4. Mozart, gemalt von seinem Schwager, dem k.k. Hof-Schauspieler Lange. Nicht ganz vollendet. Eine schlechte Lithographie davon bei Nissen. Das Original war lange im Besitze von Mozart's älterem Sohne Carl und kam dann in's Mozarteum. – 5. Miniaturbildniß auf Elfenbein, Mozart in seinem 14. Jahre[181] darstellend (in Italien gemalt), im Mozarteum. – 6. Mozart in Verona, im Jahre 1770 gemalt. Name des Malers unbekannt Im Besitze des liebenswürdigen Musikgelehrten Dr. L.v. Sonnleithner in Wien, dem die Musikliteratur und vornehmlich auch jene Mozart's manchen werthvollen Beitrag zu verdanken hat. – 7. Mozart in Lebensgröße in seinem achten Jahre. Er steht da im steifen bauschigen Hofkleide, mit seidenen Strümpfen, Schnallenschuhen, einem kleinen Degen an der Seite, chapeau bas, die rechte Hand zwischen der Spitzenkrause der Manschetten, die linke in die Seite gestemmt, das gepuderte Haupt dem Beschauer zugewendet. Das Bild ließ Mozart's Vater Leopold malen, nachdem der Wunderknabe nach seinem ersten Auftreten am Hofe der Kaiserin Maria Theresia im September 1762, mit einem vollständigen Hofanzuge, wie ihn damals die Erzherzoge trugen, beschenkt worden war, in welcher Gallatracht er später auch nach Hofe fuhr. Das Gemälde befand sich noch im Jahre 1832 im Besitze der Witwe Mozart's. In wessen Hände es nach deren Tode gelangte, ist nicht bekannt.
Die Familie Mozart (meist Nachbildungen des vorerwähnten Oelbildes). 8. Die Familie Mozart. Erinnerungsblatt an das Mozart-Säcularfest 1856. Das Originalgemälde aus dem Nachlasse der Witwe Mozart im Besitze des Mozarteum-Directors Herrn Taux in Salzburg. Lith. von F. Leybold. Gedruckt bei J. Höfelichs Witwe, Verlag von G. Baldi in Salzburg (Höhe 10 Zoll, Breite 12 Zoll). – 9. Die Familie Mozart. Wolfgang Amadeus M. und seine Schwester Marianna sitzen am Fortepiano und spielen, neben ihnen sitzt der Vater Leopold Mozart, mit der Violine in der Hand, in horchender Stellung; im Hintergrunde an der Wand hängt ein Medaillon mit dem Porträt der Mutter Mozart's. Nach einem großen, nach der Natur gemalten Oelbilde, das ein Erbstück der Familie Mozart ist, gestochen von Blasius Höfel. Der innere Raum des Kupferstiches beträgt 17 Zoll Länge, 13 Zoll Breite, die Porträte messen etwa 13/4 Zoll. –10. W.A. Mozart. Seinen Verehrern zu dessen hundertjähriger Geburtsfeier am 27. Jänner 1856 gewidmet von Blasius Höfel. Verfasser und Verleger. Gemalt von de la Croce in Salzburg 1779. In Stahl gestochen von B. Höfel[182] in Salzburg 1856. Druck von A. Weterroth in Salzburg (Höhe 16 Zoll, Breite 19 Zoll). Das Originalgemälde befindet sich im Archive des Mozarteums in Salzburg. – 11. Unterschrift: Familie Mozart. (Lith.) Gedr. von Jos. Locrois in München. [Es ist das bekannte Bild, Mozart und seine Schwester am Clavier sitzend und spielend, der Vater daneben sitzend, Violine und Bogen auf die Pianofortedecke stützend und horchend, Mozart's Mutter hängt in einem umrahmten Bilde an der Wand. [Im Anhang von Nissen's »Biographie Mozart's«.] – 12. Wolfgang Amadeus Mozart als Kind. Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und Xylographen. Mozart sitzt und spielt Clavier, seine Schwester steht neben dem Piano im Hintergrunde und singt. Der Vater Leopold spielt hinter Mozart's Stuhl, sein Spiel begleitend, Violine. (Nach Carmontelle's Bild) in den Prager »Erinnerungen« 1857, S. 152; – in Hallberger's »Illustrirte Welt« 1857. S. 40 und noch öfter. – 13. Gemalt von L. Carmontelle, gestochen von de la Fosse (Paris 1764, Fol.) [stellt Mozart im Alter von sieben Jahren, Vater und Schwester musicirend, dar]. – 14, Unterschrift: Léopold Mozart, Père de Marianne Mozart, virtuose âgée de onze ans et de J.G. Wolfgang Mozart compositeur et maître de Musique, âgé de sept ans. C. de Carmontelle del., Delafosse sculp. 1764. Héliographie Durand. (1868, 8.), auch im Werke: Les musiciens célèbres depuis le seiziemè siècle jusju'à nos jours par Félix Clément. – 15. Mozart, Vater und Schwester am Clavier in einer Säulenhalle, nach einer Zeichnung von Carmontelle 1764. Lithographie von Schieferdecker (Leipzig, Kunst-Comptoir, Fol.). – 16. Mozart mit Vater und Schwester am Clavier (München, Grammer, Lithographie, Qu. Fol.).
Einzelbildnisse Mozart's in 8., 4., Folio nach der alphabetischen Ordnung der Kupferstecher, Litho- oder Xylographen. 17. Stich von Allais (8.) – 18. Gestochen von Benedetti zu London nach dem Gemälde Von J.F. Rigaud im Jahre 1796 (London, Theobald Monzani, Fol.). – 19. Gestochen von Berka, auf dem Titelblatte derC-dur-Symphonie, für's Clavier arrangirt von Wenzl in Prag (Leipzig, bei Hofmeister, 12.). – 20. Unterschrift: Mozart. Blaschke sc. (8.) [auch im VIII. Bande von [183] Hormayr's »Oesterr. Plutarch«]. – 21. Stich von Bollinger (Zwickau, Gebrüder Schumann, 4). – 22. Schnorr del., W. Böhm sc. (4.). – 23. Amadeus Mozart. Boor-Höfel'sche Guillochirung [auch in »Oesterreich's Ehrenspiegel«]. – 24. Lithographie von Gabr. Decker (Wien 1830, Neumann, Fol.), en face – 25. Lithographie von Chalupka (Artist-typographische Anstalt von Karl Bellmann in Prag. Mit Facsimile des Namenszuges 4.). – 26. Lithographie von Clarot (Wien, gedruckt bei Häusle, 4.), auch in Mozart's Biograpie von Schlosser. – 27. Gestochen von B. Dörbek (Leipzig, Fleischer, 8.). – 28. Gestochen von C.G. Endner 1801 (8.). – 29. Gestochen von J.C.G. Fritsch, Brustbild (ein Titelbild in Folio) [auf dem Titelblatte der Leipziger Ausgabe von Mozart's sämtlichen Werken; auch auf dem Titelblatte einer Cantate zu Mozart's Ehren]. – 30. Lithographie von I.N. Geiger in Wien (im Jahre 1840). Nach einer Federzeichnung, nebst Facsimile seiner Unterschrift und seines Namenszuges – 31. Unterschrift: Portrait de Wolfrang (sic) Mozart. Dessin de M. Coppin. Gerard sc. [ein äußerst liebliches Bildniß; auch im »Museé des familles« 1852, p. 164. – 32. J.v. Grassi p. 1785, Gottschick sc. 1792 (4.), selten – 33. Gest. von Gottschick 1811 (8) – 34. Lithographie von Hatzfeld (bei André in Offenbach, 4.). – 35. Lithographie von A. Hfd. (Hatzfeld) (Mannheim, bei Heckl, 4.). – 36. Wolfgang Amadeus Mozart. Xyl. Astlt. v. Helm. Mozart stehend, die Linke den vor etnem Piano befindlichen Stuhl am oberen Rande der Lehne erfassend, die rechte Hand den unter dem linken Arm gehaltenen Hut ergreifend. Auf dem Notenpulte sieht man ein Notenheft mit der Aufschrift: Don Giovanni, Finale. Gut ausgeführtes, ähnliches Bildniß in ganzer Figur in der Zeitschrift Illustrirte Welt (Stuttgart, Hallberger) 1865, S. 421: Gehört zu B.v. Woisky's Erzählung: »Ein Tag aus Mozart's Leben«. 37. Lith. von R. Hoffmann (Wien, Paterno Fol.) Kniestück. 38. Holzschnitt-Porträt Mozart's von J. Jackson im Londoner »The Penny Magazine«, January 26, 1883, p. 32 [unbedingt besser als das Carricaturbildniß im Gubitz'schen Volkskalender. Da schickt ein in vielen Tausenden verbreitetes Volksbuch das Bildniß des als Mensch so liebenswürdigen, als Componist unerreichten[184] Genius in solcher Mißform in die Welt!]. – 39. Gestochen in Stahl von Knolle (Wolfenbüttel, Holle, 4.). – 40. Gestochen von Kohl (Wien 1793, 8.) [mit dem Notenblatte »An Chloe«. Nachstich davon vom Jahre 1799 in Gerber's Lexikon]. – 41. Wolfgang Amadeus Mozart, geb. 27. Januar 1756 zu Salzburg nach dem Originalgemälde von Tischbein im Besitze des Herrn C.A. André in Frankfurt a.M. Holzschnitt X.A.v. Eduard Kretzschmar sc. Unterhalb umfangen das Bildniß die Embleme des Ruymes. – 42. Lithographie von Kriehuber (Augsburg, bei Schlosser, 4.). – 43. Lithogr. von Kunike (Wien, im Selbstverlag. Fol.) [mit der falschen Angabe des Sterbejahres, nämlich 1792 anstatt 1791]. – 44. Lithographie von Lancedelly (Wien, 1825, lithogr. Institut, 4.) – 45. Lithographie von La Ruelle (Leipzig, E.H. Mayer. Fol.). – 46 Lithographie nach Lehmann im lithographischen Institute von Baerentzen, verlegt von Hornemann und Erslew in Kopenhagen. [Vergl. darüber: Neue Wiener Musik-Zeitung von F. Glöggl, IV. Jahrgang (1855), Nr. 23: »Die zwei neuesten Porträte Mozart's«]. – 47. D. Stock del. 1789, E. Mandel sc. 1858 (4.), davon auch Exemplare vor der Schrift. – 48. Stich von I.G. Mansfeld le jeune, nach einem Basrelief-Porträt Mozart's von dem Bildhauer Posch bei Lebzeiten Mozart's im Jahre 1781 verfertigt. Dieses authentische Bildniß M.'s wurde als das einzige von zuverlässiger Aehnlichkeit im Jahre 1789 von I.G. Mansfeld le jeune in dem selben Format (8.) in Kupfer gestochen (Viennae, apud Artaria Société). Dieser Stich war nach Mozart's Tode bald vergriffen und wurde daher von Kohl nachgestochen; von diesem Nachstiche existiren aber nur wenige Exemplare. Das Original-Medaillon von Posch kam später in den Besitz des Bankbeamten I. Küß, und dieser machte dem Mozarteum in Salzburg damit ein Geschenk. Der Mannsfeld'sche Originalstich zeigt ein offenes Clavier, auf dem musikalische Instrumente und ein Notenblatt liegen. Unterhalb der Horazische Spruch: Dignum laude virum Musa vetat mori. – 49. Unterschrift: Mozart. Stahlst. von Carl Mayer's Kunstanstalt. Nbg. Zur Rechten des Medaillons die Muse des Drama's mit der halbaufgewickelten Rolle, auf welcher die Titel seiner Opern: »Figaro's Hochzeit«, »Zauberflöte«, »Don Juan«[185] zu lesen sind; zur Linken die Musica, deren Leier auf einem Piedestal steht, welchem die Worte Symphonia, Missa eingemeißelt sind. Oberhalb sind zwei Scenen, rechts aus dem »Don Juan«, links aus der »Zauberflöte« zu sehen. Darüber: musikalische Instrumente und über Allem die Sphynx der schöpferischen Natur. – 50. Stahlstich von Carl Mayer's Kunstanstalt in Nürnberg (4.), in dem im Verlage von Hofmann Stuttgart erscheinenden »Buch der Welt«, Jahrg. 1844. – 51. Stahlstich von Karl Mayer (Schubert und Niemeyer in Hamburg und Itzehoe, 8.). 52. Porträt mit Randzeichnungen: Scenen aus »Don Juan«. Entworfen von Kretschmar, Stahlstich von Karl Mayer (Dresden, R. Schäfer, 4.) – 53. Gestochen von F. Mehl, von R. Schein gezeichnet. Mit Jos. Haydn und Beethoven auf einem Blatte (Wien 1843, gr. Fol.). – 54. Gestochen von I. Müller nach dem Gemälde von J.W. Schmidt (Fol.) – 55. Gemalt Von F.W. Müller, gestochen von F. Müller (Gotha, bei Hennings, 8). – 56. Gestochen von Nabholz (Wien 1796, 8.). – 57. Gest. von Joh. Neidl. Farbendruck (Wien, bei Artaria u. Comp., 4.). – 58. Gest. von Nettling (Erfurt 1803, 8.) [vor dem Werke: »Mozart's Geist«, von Arnold]. – 59. Holzschnitt von A(ugust) N(eumann) mit Neumann's Monogramm: An. [ein von der üblichen Auffassung des Mozartkopfes abweichendes, aber sehr fesselndes Antlitz]. – 60. Gestochen von Quenedey in Paris (Fol.) in der Histoire d'Alemagne. Mit Linienrahmen. London direxit. – 61. Gestochen von R*** (8.), ohne nähere Angaben. – 62. Gestochen von Rados (8.). – 63. Gestochen von R. Rahn (8.). – 64. Gestochen von Roßmäßler. Medaillon. Monument, von trauernden Genien umgeben (Quer-Fol.) [auf dem Titelblatte des Clavierauszuges von »Cosi fan tutte«]. – 65. Unterschrift: W.A. Mozart. Nach dem Familienbilde im Mozarteum in Salzburg. A. Schultheiß (sc.) [auch im I. Theile von O. Jahn's »Mozart«]. – 66. Unterschrift: W.A. Mozart. Nach dem in Verona 1770 gemalten Bilde, im Besitze des Dr. v. Sonnleithner in Wien [siehe Nr. 6], gest. von L. Sichling [auch im IV. Theile von Jahn's »Mozart«. Es stellt den vierzehnjährigen Mozart dar nach einem Gemälde, das die Verehrer des Wunderknaben Mozart in Verona im Jahre 1770 in[186] Oel malen ließen. Das Bild wurde in Lebensgröße ausgeführt und zeigt Mozart am Clavier sitzend. Durch die von Dr. L.v. Sonnleithner veranlaßten Nachforschungen des k.k. Sectionsrathes W. Löcking wurde es wieder aufgefunden und ist im Besitze des Ersteren. Ueber die Auffindung selbst geben Zellner's »Blätter für Musik, Theater und Kunst«. Jahrg. 1857, S. 82 näheren Bericht]. – 67. Unterschrift: W.A. Mozart. Gemalt von Tischbein, gestochen von L. Sichling [auch im III. Theile von O. Jahn's »Mozart«]. – 68. Gemalt von Tischbein, gestochen von C. Siedentopf. Druck von H. Siedentopf Sohn (Fol.) – 69. Porträt, vom Kupferstecher Tazel gestochen (Wien 1856). – 70. Gestochen von Ambr. Tardieu in Paris (4.). – 71. Gestochen von Thäter nach dem Relief von Posch (Leipzig, Breitkopf. 8.), auch bei der im Jahre 1840 erschienenen Partitur-Ausgabe des »Don Juan«. – 72. Unterschrift: W.A. Mozart. Nach dem Medaillon von Bosch im Mozarteum zu Salzburg. Gestochen von H. Walde auch im I. Theile von O. Jahn's »Mozart«. – 73. Lithogr. von Waldow nach Grevedon (Berlin, Schlesinger, Fol.). – 74. Stich von D. Weiß (8.). – 74a.H.E. Winter del. 1815. (Lith., Fol., sehr selten).
Einzelbildnisse Mozart's in Stich, Lithographie oder Holzschnitt, ohne Angabe des Zeichners, Stechers, Lithographen oder Xylographen. 75) Gest. als Büste o.A.d.Z. u. St. (Wien, bei Artaria, Fol.). – 76) Gest. im kleinsten (Medaillon-) Format, etwa in der Größe eines Pfennings. O.A.d.Z.u. St. – 77) Stahlstich o.A.d.Z. u. St (Offenbach, I. André. 40.). – 78) Stich, o.A.d.Z. u. St. (bei August Schall in Breslau, 80.). – 79) Stich, o.A.d.Z. u. St. (Berlin, bei Rocca, 80.). – 80) Gestochen, o.A.d.Z. u. St. (Leipzig, bei Breitkopf und Härtel, 40.). – 81) Gestochen, o.A.d.Z. u. St. (Erfurt, bei Suppus, 40.) – 82). Stahlstich, o.A.d.Z. u. St., in der von I. Mayer in Hildburghausen [Bibliogr. Institut] herausgegeben nen »Walhalla, eine Gallerie der Bildnisse der Zierden des Menschengeschlechtes ...«, auch in dessen »Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände« (40.). – 83) Gestochen, Titelblatt der Mozart'schen Clavierwerke bei Breitkopf in Leipzig (120.). – 84) Unterschrift: Mozart. Stahlstich, ohne Angabe des Zeichners[187] und Stechers (80.), auch im Werke: »Les musiciens célèbre depuis le seizième siècle jusqu'à nos jours« par Félix Clement. – 85) Auf einem Blatte in Medaillon mit beigefügter Biographie in französischer Sprache; in dem Werke »Iconographie instructive« (Paris, bei Rignaux). – 86) Stich, als Schattenriß, ohne Angabe des Zeichners und Stechers (Speyer, bei Boßler, 80.). – 87) Stich, als Schattenriß, ohne Angabe des Zeichners und Stechers (Wien, bei Hofmeister, 80.). – 88) Lithographie ohne Angabe des Zeichners und Lithographen (Breslau, bei Förster 40.). – 89) Lithographie o.A.d.Z. u. L. (Leipzig, Lorck, kl. Fol.). – 90) Lithographie o.A.d.Z. u. L. (Wien, Neumann, 40.). – 91) Lithographie o. A. d. Z.u.L. (Paris, bei Janet und Comp., Fol.). – 92) Lithographie o.A.d.Z. u. L. (Paris, bei Schlesinger, Fol.). – 93) Unterschrift: Mozart (facsimilirt). Lithographie o.A.d.Z. u. L., im Anhange zu Nissen's »Biographie Mozart's«. Nach einem Bilde seines Schwagers, des Schauspielers Lange. – 94) Unterschrift: Mozart als Knabe von sieben Jahr (sic). Lithographie o.A.d.Z. u. L., im Anhange zu Nissen's »Biographie Mozart's«. – 95) Unterschrift: W.A. Mozart. Steindruck ohne Angabe des Zeichners, der Kopf in lichtem Umriß auf schwarzem Ovalgrunde mit blauer, von einem weißen Strich gehobener Einrahmung. – 96) Unterschrift: Wolfgang Gottlieb Mozart. Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und Xylographen; in der von Gustav Heckenast in Pest herausgegebenen »Sonntags-Zeitung«, II. Jahrg. (1856), Nr. 4, S. 25. – 97) Holzschnitt in Gubitz' Volkskalender. Ohne Ang. d.Z.u.X. [mehr Caricatur als Porträt]. – 98) Mozart's Büste von Knauer, Abbildung derselben, von entsprechenden Emblemen umgeben, im Holzschnitt, ohne Angabe des Xylographen, in der Leipziger Illustrirten Zeitung, Nr. 956, 16. Februar 1856, S. 125.
Aphotheosen, Gedenkblätter und Gruppenbildnisse. 99) Mozart's Apotheose. Erinnerungsblatt an das Mozart-Säcular-Fest 1856, gezeichnet von Prof. Peter Joh. Nep. Geiger und in Kupfer gestochen von Leopold Schmied in Wien. 21 Zoll Höhe, 16 Zoll Breite, ohne Papierrand (Verlag von Gregor Baldi in Salzburg). Preis: 8 fl., 5 fl., 3 fl. [In der Mitte des Bildes ist Mozart, an einer Orgel sitzend, in begeistertes[188] Schaffen versunken, dargestellt, die Züge verklärt von dem Ausdrucke milder Hoheit und ernsten Sinnens. Den unteren Theil der Randzeichnung nimmt die Allegorie der Symphonie- und Quartett-Musik ein, dargestellt durch vier singende Engel mit verschlungenen Armen, deren Haltung und Gesichtsausdruck von prägnanter Charakteristik sind. Ueber denselben sieht man eine reichbekränzte Leier. Links erscheinen die hervorragendsten Gestalten aus den Opern: »Zauberflöte« und »Don Juan«, von Rosengewinden umrankt, Tamino auf der Flöte blasend, und Pamina seinen Tönen lauschend, hinter beiden der Vogelfänger Papageno mit Käfig und Pfeife; ober diesen stürzt Don Juan in die Tiefe hinab, verfolgt von der Erscheinung des steinernen Gastes und drei Dämonen mit Fackeln und Schlangen. Rechts ist die ernsterhabene Motette: »misericordias Domini«, versinnlicht durch eine arme verwaiste Familie, welche die bittenden Hände zum Allerbarmer erhebt. Darüber das » Requiem«, dargestellt durch eine trauernde Gestalt, welche, einen Dornenkranz in der Rechten haltend, sich an ein Castrum doloris lehnt; ober derselben schwebt ein Engel, der darauf hinweist, daß das auf Erden Abgestorbene und Verwelkte jenseits wieder zu neuem Leben erblüht. In der Mitte des Bildes oben ist Mozart's »Ave verum corpus« als Gesang der Engel versinnlicht, welche vor dem Lamme Gottes mit dem Kreuze knieen und es anbeten. All' diese Episoden sind durch pittoreske reiche Blumengewinde und Arabesken verschlungen und verbunden, und entwickeln sich frei und eurhythmisch eine aus der andern. Die von dem Künstler vorgeführten Gestalten sind von so edler Schönheit der Linien und Formen, daß sie den Beschauer harmonisch wie Mozart'sche Musik anmuthen]. – 100) W.A. Mozart's Verherrlichung. Stahlstich; nach der Composition des Professors Führich gestochen in Mannheim von Schuler. Bildweite: 14 Zoll Höhe, 11 Zoll Breite. Es stellt dar Mozart, sehr ähnlich porträtirt, auf einem Folianten sitzend und sinnend, etwa im Begriffe, das Gefühlte aufzuzeichnen. Ihm zur Seite steht der Genius mit seiner Himmelsflamme und Euterpe setzt ihm den Lorbeerkranz auf. Ober ihm sitzt die Repräsentantin der älteren Tonkunst, die h. Cäcilia an der Orgel, von der sie eben ihre Finger abzieht, um auf die Klänge aus dem berühmtenRequiem[189] des späteren Tonfürsten zu horchen, die von dem vorbeiziehenden Leichenzuge zu ihr emportönen und sie mit Bewunderung und Entzücken zu erfüllen scheinen. Auf der entgegengesetzten Seite erblickt man durch eine Bogenöffnung eine Gesellschaft, die sich in einem Garten bei heiterer Mondnacht mit Musik unterhält; es ist wohl eine der herrlichen »Serenaden« des großen Meisters, welche sie ausführt. Die Hauptpersonen der Opern »Figaro's Hochzeit«, »Entführung aus dem Serail«, »Zauberflöte« und »Don Juan« bilden zu beiden Seiten die umgebende Verzierung. Ganz oben weisen drei singende Engel auf die himmlische Abkunft der Musik und zwei andere verscheuchen die Thorheit und das Laster, um anzuzeigen, daß das wahrhaft Schöne die Kraft in sich hat, Geist und Herz zu veredeln. Eine Gruppe von Kindern, welche verschiedene Musikinstrumente spielt, schließt unten das Ganze. Einen lithographirten Umriß dieses schönen Blattes enthält Gaßner's »Zeitschrift für Deutschlands Musik-Vereine und Dilettanten« im I. Bande als Titelblatt und den Text dazu S. 376, – 101) Gedenkblatt. Mozart, umgeben von Darstellungen seiner Verdienste und Schöpfungen, Entwurf und Lithographie von Burger (Berlin, bei Sola und Comp.). – 102) Auf dem Bilde des Malers W. Lindenschmitt: »Ruhmeshalle der deutschen Musik« (1740–1867) befindet sich in der Mitte neben Händel, Bach, Gluck, Haydn und Beethoven auch Mozart. Die Firma Bruckmann in München hat von diesem Bilde auch Photographien veranstaltet. – 103) Lithographie von Kriehuber mit Haydn und Beethoven auf einem Blatte (Wien 1839. Fol.) [nicht im Handel erschienen]. – 104) Mozart mit Beethoven auf einem Blatte. Lithographie in Folio (Hannover, bei Bachmann). – 105) Auf einem Kleinoctav-Blatte zugleich mit Alexander I., Katharina II., Thiers, Guizot, Beethoven (eine Gruppirung, daß Gott erbarm'!) Stahlstich von Carl Mayer's Kunstanstalt in Nürnberg, im »Neuen Plutarch«, der in Wien, Pest und Leipzig bei Hartleben erschienen ist. – 106) Tableau mit fünf anderen Köpfen, gezeichnet von A. Brasch und G. Kühn, gestochen von A. Neumann (Leipzig, bei Gumprecht, Fol). – 107) Mozart in einer Gruppe von acht Componisten. Lithographie in Folio (Berlin, bei Kuhn). – 108) Tableau mit dreizehn[190] Köpfen von Lehmann (Verlag von Rud. Violet in Berlin).
Scenen aus Mozart's Leben in Kupfer-, Stahlstich und Holzschnitt. 109) Mozart à Vienne. II exécute pour la première fois devant une assemblée des Seigneurs et d'Artistes son opéra »Don Juan.« Gemalt von E. Hamman, gestochen von Alfred Cornilliet (Länge des Stiches ohne Papierrand 34 Zoll und hoch 24 Zoll. 32 fl. B.V.) [vergleiche darüber das »Frankfurter Konversationsblatt« 1858, Nr. 100, S. 383]. – 110) Beethoven chez Mozart. Peint par H Merle, gravé par P. Allais (Paris, gr. Qu.-Fol.), Seitenstück zum Bilde Hamman's von (Cornilliet. – 111) Mozart e la Cavalieri. A. Borckmann pinx. Randel sc. Verlag der Kunstanstalt des österr. Lloyd in Triest (gr. 40.). – 112) Mozart, in Berlin angelangt, eilt, als er hört, daß im Opernhause seine »Entführung aus dem Serail« aufgeführt wird, im Reiserocke dahin. Er folgt der Aufführung mit der gespanntesten Aufmerksamkeit. Da greift – entweder in Folge einer Unrichtigkeit in der Partitur, oder aber in Folge einer Verbesserung (?) – die zweite Violine bei den oft wiederholten Worten: »Nur ein feiger Tropf verzagt«, Dis statt D. Mozart kann sich nun nicht länger halten; er rief fast ganz laut in seiner freilich nicht verzierten Sprache: »Verdammt, wollt Ihr D greifen!« Alles sah sich um. Alsbald wurde er von einigen Musikern erkannt, und nun ging es wie ein Lauffeuer durch das Orchester und von diesem auf die Bühne: Mozart ist da! Diesen Moment hat der Künstler erfaßt und auf einer figurenreichen Blatte geschabt. Mozart's Figur ist am wenigsten gelungen. Das Blatt befindet sich im XXI. Neujahrsgeschenk an die Zürcherische Jugend von der allgemeinen Musikgesellschaft in Zürich auf das Jahr 1831. – 113) Mozart, im Prinz de Ligne'schen Schlosse auf dem Kahlenberge, mit der Composition der Zauberflöte beschäftigt (Wien 1856, bei Neumann). – 114) Mozart's erstes Auftreten in Paris. Höhe 13 Zoll, Breite 16 Zoll. Lithographie von Anton Ziegler. Druck von Höfelich's Witwe in Wien. [Stellt den Moment dar, wo der jugendliche Künstler mit seinem Vater in einen Salon eintritt, bevor noch die Gesellschaft versammelt ist, und während der Vater die Gemälde betrachtet,[191] auf dem Piano phantasirt. Die Gesellschaft tritt gerade ein und bewundert das junge Genie. Die Randvignetten bilden Scenen aus Mozart's Leben]. – 115) Mozart bei der Composition des Don Juan. Composition von Theodor Mintrop, Lithographie von E. Volkers [im Düsseldorfer Album für 185.]. – 116) Mozart am Dominikaner-Chore in Wien. Oelfarbendruck, 171/2 Zoll hoch, 271/4 Zoll breit. Auf Leinwand gespannt und gepreßt (Olmütz 1864, Hölzel). – 117) Mozart und Schikaneder. Holzschnitt Cloß und Ruffs X.A. Jahrmargl sc. [in der Hamburger Unterhaltungsschrift »Omnibus« 1863, Nr. 7]. – 118) Mozart im Bergwerk von Wieliczka. E. H (elm's) Xyl. Anstalt. Rechts Mozart im Bergwerkmantel in der Antonius-Capelle des Schachtes, die Violine spielend, im Vorderunde links Lange mit seiner Gattin Aloisia (Mozart's erste Liebe). Im Hintergrunde sieht man einige Mann der Bergcapelle. In Hallberger's »Illustrirte Welt« 1865, S. 453 [gehört zu Woisky's Novelle: »Ein Tag aus dem Leben Mozart's«]. – 119) Maria Theresia und Mozart. Holzsch., Zeichnung von H(erbert) K(önig). Im »Bazar«, XI. Jahrg (1865) Nr. 4. – 120) u. 121) Mozart in Wien und Mozart's Tod. Zwei Generebilder in Photographie und in Visitkartenformat (Wien 1864, Jos. Bermann). – Ueberdieß befinden sich im neuen Opernhause zu Wien Büste, Bildnisse und scenische Darstellungen aus seinen Opern, von verschiedenen Meistern und an mehreren entsprechenden Stellen, wie auch in anderen Theatern.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro