Ackermann, Theodor

[4] Ackermann, Theodor, geb. zu Wismar in Mecklenburg 17. September 1825, studierte Medizin in Greifswald, Würzburg, Prag und Rostock, wo er 1852 promovierte. Nachdem er in Rostock einige Jahre als Assistent an der damals noch vereinigten medizinisch-chirurgischen Universitätsklinik thätig gewesen, habilitierte er sich dort 1856 als Privatdozent mit einer Schrift über die physiologischen Wirkungen der wichtigsten Emetica und wurde, nachdem er verschiedene Arbeiten experimentell-pathologischen und pharmakologischen Inhalts veröffentlicht hatte, 1859 zum Professor e. o. ebendaselbst ernannt. Er rief als solcher eine Poliklinik ins Leben und veröffentlichte den Verlauf der Choleraepidemie 1859 in einer grösseren, mit einem Atlas verbundenen Monographie. Seine fortgesetzte Thätigkeit als akademischer Lehrer und die Publikation zahlreicher kleinerer Arbeiten über Fragen der experimentellen Pathologie und pathologischen Anatomie waren die Veranlassung, dass ihm, nachdem er eine Offerte zur Uebernahme der inneren Klinik in Dorpat abgelehnt hatte, in Rostock 1865 eine ordentliche Professur übertragen und ein Institut für pathologische Anatomie und experimentelle Pathologie eingerichtet wurde. A. widmete sich nunmehr fast ausschliesslich der pathologischen Anatomie u. übernahm 1873 die ordentliche Professur[4] derselben und das Direktorium des pathologischen Institutes an der Universität zu Halle, wo er bis zu seinem durch Kränklichkeit 1895 notwendig gewordenen Rücktritt wirkte. Er starb 22. November 1896. Von seinen zahlreichen Publikationen sind aus neuerer Zeit besonders zu nennen eine Arbeit »Über hypertrophische und atrophische Lebercirrhose« (Virchow's Arch. Bd. CX), die Monographie »Über die Schädeldeformität bei der Encephalocele congenita« (Halle 1882), ferner zwei akademische Gelegenheitsschriften kritischhistorischen Inhalts: »Mechanismus und Darwinismus in der Pathologie« (Rektoratsrede 1888) – »Die pathologische Bindegewebsbildung in der Leber und Pflügers teleologisches Kausalgesetz« (Festschrift zum 200jähr. Jubiläum der Univ. Halle 1894).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 4-5.
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