Adamkiewicz, Albert

Adamkiewicz, Albert
Adamkiewicz, Albert

[5] Adamkiewicz, Albert, geb. 11. August 1850 in Zerkow, Provinz Posen, als Sohn eines Kreisphysikus, studierte in Königsberg i. P. und Breslau und arbeitete besonders im Laboratorium Heidenhain's. Der deutsch-französische Krieg, an dem er Anteil nahm, unterbrach seine Studien. – Nach dem Friedensschluss setzte er dieselben auf den Rat Heidenhain's in Würzburg fort, arbeitete bei v. Recklinghausen und erhielt für die Lösung einer Preisaufgabe noch vor Beendigung seiner[5] Studien den Titel eines Dr. med. – Sein Staatsexamen hat er in Breslau 1873 abgelegt, wurde unmittelbar darauf Assistent am physiologischen Institut der Universität Königsberg unter v. Wittich und 2 Jahre darauf Assistenzarzt an der inneren Klinik derselben Hochschule (Naunyn). – 1877 wurde A. Oberarzt am Charité-Krankenhause zu Berlin, speziell an der damals unter Westphal's Leitung stehenden Abteilung für Nervenkranke, und bald darauf Privat-Docent an der Universität. 1880 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Krakau und siedelte 1891 nach Wien über. Ein Verzeichnis von A.'s Arbeiten umfasst über 100 Nummern, wovon etwa 10 selbständig als Bücher oder Monographien erschienen sind. Die Titel der wichtigsten sind: Die Blutgefässe des menschlichen Rückenmarkes. I. Teil: Die Gefässe der Rückenmarkssubstanz. (Sitzungsber. der k. Akad. d. W. Wien 1881. 84. Bd.) II. Teil: Die Gefässe der Rückenmarksoberfläche (ib. 1882. 85. Bd.) – Die Arterien des verlängerten Markes vom Übergang bis zur Brücke (Denkschr. der k. Akad. d. W. Wien. 1892. 57. Bd.) – Der Blutkreislauf der Ganglienzelle. (Berlin 1886) – Tafeln zur Orientierung an der Gehirnoberfläche des lebenden Menschen (bei chirurgischen Operationen und klinischen Vorlesungen). (2. Aufl. Wien u. Leipzig 1894. Mit deutschem, französischem und englischem Text. 4 Taf.) – Die Natur[6] und der Nährwert des Peptons. Eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins (Berlin 1877). – Die Sekretion des Schweisses. Eine bilateral-symmetrische Nervenfunktion. Nach Untersuchungen am Menschen und an Tieren. (Ib. 1878). – Die mechanischen Blutstillungsmittel bei verletzten Arterien von Paré bis auf die neueste Zeit. Gekrönte Preisschrift der med. Fakultät der Universität Würzburg. (Ib. 1872). – Die Lehre vom Hirndruck und die Pathologie der Hirnkompression. (Sitzungsber. d. k. Akad. d. W. Wien 1883. Mathem.-naturw. Kl. 88. Bd.) – Untersuchungen über den Krebs und das Princip seiner Behandlung. Experimentell und klinisch. (Wien und Leipzig 1873). – Über den Krebs. (Vortr. a. d. Kongresse f. inn. Med. Wiesbaden 1893). – Über den Krebsparasiten Coccidium sarkolytus. (Wiener med. Presse 1894). – Die Principien einer rationellen Behandlung der bösartigen Geschwülste (Krebse) und die Reaktionsfähigkeit derselben. (Akad. Anz. Nr. XVI. 1891). – Die Reaktionen der Carcinome und deren Heilwert. 1892. – Die feineren Veränderungen in den degenerierten Hintersträngen eines Tabeskranken. (Arch. f. Psychiatrie u. Nervenkrankheiten. 1880.) – Die degenerativen Krankheiten des Rückenmarkes. (Anatomisch und klinisch. Stuttgart 1888). – Die sogen. Stauungspapille u. ihre Bedeutung als eines Zeichens von gesteigertem Druck in der Höhle des Schädels. (Zeitschr. f. kl. M. Bd. 28. 1895.) – Zur Geschichte der Funktionen der Grosshirnrinde und der Vorstellungen vom Substrat der Seele. (Janus, Amsterdam 1896.) – Über die sog. »Bahnung«. (Zeitschr. f. kl. M. 1898.) – Die Funktionstörungen des Grosshirnes. (Hannover 1898.) – Die Kreislaufstörungen in den Organen des Centralnervensystems. (Berlin u. Leipzig 1899.) – Dazu noch zahlreiche Artikel über Pepsin, Pepton, Schweiss, Rückenmarkskompression in Eulenburgs Realencyhlopädie, Bums diagnost. Lex. f. prakt. Arzte, Wiener und Berl. Zeitschriften.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 5-7.
Lizenz:
Faksimiles:
5 | 6 | 7
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika