[93] Barkow, Hans Karl Leopold, Geheimer Medizinalrat und ord. Professor der Anatomie an der Universität zu Breslau, 4. August 1798 zu Trent auf der Insel Rügen geb., studierte seit 1815 in Greifswald, seit 1816 in Berlin, hier besonders von seinen Landsleuten Rudolphi und Rosenthal zur Anatomie angeregt. Nachdem er mit der Dissertation: »De monstris duplicibus verticibus inter se junctis« (Berolini 1821), auch als »Commentatio anat.-phys. de monstris duplicibus etc.« (Lipsiae 1821) erschienen, zum Doktor promoviert worden war, wurde er in demselben Jahre bei Rosenthal, welcher zum Professor der Anatomie in Greifswald ernannt worden war, Prosektor und 1822 Privatdozent daselbst. 1826 wurde er als ausserordentlicher Professor und Prosektor an die Universität Breslau berufen und wirkte daselbst unausgesetzt, anfangs neben A. W. Otto, nach dessen Tode (1845) als sein Nachfolger auch in der Direktion des anatomischen Institutes, nachdem er bereits 1835 Professor ordinarius geworden war, als Lehrer und überaus fruchtbarer Schriftsteller bis zu seinem 22. Juli 1873 erfolgten Tode. Seine äusserst zahlreichen Arbeiten sind grösstenteils mit vielen und vortrefflichen Abbildungen versehen und wurden demzufolge, bei der denselben gegebenen kostbaren Ausstattung, in selbstloser Hingabe an die Wissenschaft, ohne Aussicht auf materiellen Gewinn veröffentlicht. Dieselben, darunter etwa ein halbes Dutzend Gratulations- und Jubelschriften, gehören teils der menschlichen, teils der vergleichenden, teils der pathologischen Anatomie, aber auch der vergleichenden Physiologie an. Ein ausführliches Verzeichnis findet sich im älteren Biogr. Lex. I, p. 294 und den daselbst angegebenen Quellen.