[128] Below, Ernst, in Berlin, 31. Mai 1845 in Posen geb., studierte in Leipzig, Breslau, Greifswald und Berlin, Dr. med. 1870, nahm am Feldzug von 1870/71 teil, machte dann längere überseeische Reisen nach New-York, Mexiko, legte 1882 das mexikan. Staatsexamen ab und erhielt den mexikan. Professortitel, praktizierte längere Zeit daselbst, kehrte 1888 nach Deutschland zurück, erhielt 1889 nach abgelegtem Staatsexamen die Approbation für Deutschland und wirkt seit 1893 dauernd in Berlin. Seit dem 1. Oktober 1898 ist er Chefarzt der Lichtheilanstalt »Rotes Kreuz« in Berlin. B. machte wiederholte Reisen für die deutsche Kolonialgesellschaft und beschäftigte sich seit Jahrzehnten mit tropenhygienischen Studien, über deren Ergebnisse er auf mehreren Naturforscher-Versammlungen Vorträge hielt. Zur Förderung der tropenhygienischen Untersuchungen veranstaltete er eine grosse, auf mehrere Jahre seit 1888 sich erstreckende Umfrage nach einem besonderen, von ihm entworfenen Fragebogen-Schema,[128] beantragte auf dem Internat. Kongress zu Berlin 1890 die Gründung eines Welthygieneverbandes und 1894 und 1895 die tropenhygienische Centralstelle im Reichstage und publizierte ausser mehreren in Mexiko in spanischer Sprache erschienenen Abhandlungen: »Die Ergebnisse der tropischen Fragebogen« (bes. vom Gesichtspunkte des internationalen Seuchenschutzes aus betrachtet; Leipzig 1892) – »Artenbildung durch Zonenwechsel« (Frankf. a. M. 1894); »Deutschland voran« (Berl. 1895) – »Gelbfieber und Malaria im Lichte des Acclimatisationsgesetzes« (D. med. Wochenschr. 1896) – »Impaludismus, Bakteriologie und Rassenresistenz« (Mense's Arch. f. Schiffs- und Tropenhyg.), mehrere Streitschriften in der Schwarzwasserfieberfrage (im »Janus«, Amsterdam und Allg. Med. Centr.-Ztg.); ferner bearbeitete B. für das Meyer'sche Conversat.-Lex. die Artikel »Schwarzwasserfieber« und »Tropenhygiene.« Ausserdem schrieb B. eine Reihe von Journalbeiträgen zu anderen Gebieten der prakt. Med., zahlreiche Artikel, Reisebeschreibungen, selbständige Monographien belletristischen Inhalts, auch in zahlreichen belletristischen Organen. In jüngster Zeit hat er sich der Pflege der Lichttherapie zugewandt, worüber er in der Berl. Med. Ges. 1898 und vor etwa 100 geladenen Medizinern in der von ihm dirigierten Anstalt am 11. Juli 1899 Vorträge hielt, auch zwei Schriften »Epikrise über Lichttherapie« und »Der heutige Stand der Lichttherapie« (Berlin 1899) veröffentlichte. Ganz vor Kurzem begründete er eine »Zeitschr. f. Lichttherapie«.