[152] Bernhardt, Martin, zu Potsdam 10. April 1844 geb., studierte an der Berliner Universität, vorzugsweise als Schüler Virchow's und Traube's und wurde 1. Mai 1866 promoviert. Praktischer Arzt seit 27. März 1867 wirkte B. zuerst als Assistenzarzt der mediz. Klinik zu Königsberg i. Pr. unter Leyden bis 1869, dann in gleicher Stellung an der Nervenklinik der Charité unter Westphal bis 1873. Habilitiert seit 1872 in Berlin und als Spezialist für Neuropathologie hier thätig, wurde B. 1882 zum ausserordentlichen Professor an der med. Fakultät zu Berlin ernannt. Während der Jahre 1895–1897 erschien das zweibändige Werk: »Die Erkrankungen der peripherischen Nerven« (Wien), XI. Band der »Speziellen Pathologie und Therapie« von H. Nothnagel. B. schrieb ferner: »Die Sensibilitätsverhältnisse der Haut« (Berlin 1874) – »Beiträge zur Symptomatologie und Diagnostik der Hirngeschwülste« (Ib. 1881) und vielfache Aufsätze, dem Gebiete der internen Pathologie, besonders der Neuropathologie und Elektrodiagnostik[152] angehörig. An dem 1883 erschienenen Werke: »Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie« von Rosenthal (Erlangen) und B. bildet B.'s Anteil die Elektrodiagnostik und Elektrotherapie. B. ist seit vielen Jahren Mitarbeiter am Virchow-Hirsch'schen Jahresbericht (Nervenkrankheiten, Elektrotherapie), Mitarbeiter an Eulenburg's Realencyklopädie, seit 1885 Chefredakteur des Centralbl. f. d. med. Wiss., seit 1881 Schriftführer der Berlin. Ges. f. Psychiatrie und Nervenkrankheiten.