[164] Bezold, Albert von, geb. zu Ansbach 7. Januar 1836 als Sohn des Medizinalrats Daniel Christoph von B., studierte in Würzburg und publizierte einige Arbeiten (physiologisch-chemischen Inhalts) bereits während seiner Studienzeit (1856); 1857 begab sich B. nach Berlin, um unter du Bois-Reymond's Leitung sich ganz der Physiologie zu widmen und erregte hier derart die Aufmerksamkeit, dass man ihn noch vor der Promotion und im Alter von 23 Jahren zum Extraordinarius in Jena berief. Hier entstanden die »Untersuchungen über die elektrische Erregung der Nerven und Muskeln« (1861, Bestätigungen Pflüger'scher Sätze), sowie die »Untersuchungen über die Innervation des Herzens« (1863), über deren Resultate B. in eine mehrjährige heftige Polemik mit F. Goltz geriet. Er stellte die Behauptung auf, es befinde sich im Gehirn und Rückenmark ein auf die Herzbewegung direkt excitierend wirkendes Centrum, ohne dass dasselbe durch den Sympathicus mit dem Herzen zusammenhänge, während Goltz die bezüglichen Erscheinungen durch Vermittlung des Gefässtonus (Venentonus) erklärte. – Nach Würzburg 1865 berufen liess B. innerhalb weniger Jahre 3 Hefte wissenschaftlicher Werke drucken, die von seinen dortigen Schülern und ihm selbst bearbeitete Themata aus dem Gebiete des Blutkreislaufes und der Darminnervation behandelten, speziell auch den Einfluss des N. splanchnicus auf die letztere darlegen sollten. B. war lange herzleidend; bevor er die Hoffnungen derer, welche ihn als bahnbrechendes Talent begrüsst hatten, erfüllen konnte, starb er 2. März 1868 zu Würzburg.