[308] Carruccio, Antonio, geb. 17. Jan. 1839 zu Cagliari (Insel Sardinien), studierte auf dortiger Universität, wurde daselbst 1862 mit der Diss.: »Considerazioni anat.-patol. sulla apoplessia ed emorragia cerebrale« Doktor und Prosektor, kam dann in das Istituto Superiore in Florenz, und war darauf nacheinander Assistent der Proff. Targioni-Tozzetti und Mor. Schiff,[308] dessen im Regio Museo di Storia Naturale gehaltene »Lezioni sulla fisiologia della digestione« er übersetzte und mit Anmerkungen herausgab. 1871 wurde er durch Konkurs zum Prof. der Zoologie und vergleich. Anat. an der Universität zu Modena ernannt und erhielt im folg. Jahre den naturwiss. Unterricht an der dortigen Militärschule. Die meisten seiner zahlreichen Arbeiten finden sich in der von ihm zu Cagliari gegründeten Zeitschrift »La Sardegna medica« (1864 bis 68), der »Gazz. popolare di Cagliari« (1864, 65), dem »Imparziale« (Florenz 1869), dem »Bullet. della Soc. entomolog. ital.« (1870, 71), dem »Bullet. del comizio agrario« (1872), den »Atti della Reg. Accad. delle sc., lett. ed arti di Modena« (1877). Wir führen von jenen an: »Sugli usi ed effetti terapeutici delle acque termo-minerali di Sardara« (1864) – »Esame storico-critico sulla grande scoperta della circolazione maggiore del sangue« (Turin 1864) – »Sui meriti degli anatomici italiani e sulle grandi scoperte da essi fatte dal secolo XVI al XIX« (Cagliari 1865 bis 66) – »Sul nuovo microscopio solare e fotografico e compressore, inventati dal cav. prof. Filippo Pacini« (Florenz 1868) – »Sul cervello umano e di alcuni mammiferi superiori etc.« (Cagliari 1869); ferner zoolog. und vergleich. anat. Abhandlgg. u.s.w. und: »Sinossi delle ezioni d'anatomia, fisiologia e zoologia« (1877, c. tav. e fig.). Gründer und Präsident der Società Romana per gli studi zoologici veranstaltete er in der Hauptstadt eine reichhaltige Sammlung der provinzialen Fauna und veröffentlichte noch viele andere Arbeiten zool. Inhalts z.T. auch mit seinen Assistenten im »Bollettino della Società Zoologica« (1892 bis 99, Vol. I–VIII), der von ihm selbst dirigierten Zeitschrift. Seit 1883 ist er Direkor des Kgl. Museums der Universität Rom, das er gänzlich erneuert und vermehrt hat.