Castiglioni, Cesare

[313] Castiglioni, Cesare, zu Mailand, berühmter Irrenarzt, übernahm 1851 die Direktion der Anstalt Senavra, die er von Grund aus reformierte, ebenso wie er das Succursale der Hauptanstalt in Mailand, zu Mombello, zu einer Musteranstalt zu machen verstand. Seine Arbeiten »Sulla legislazione dei pazzi e sull'organizzazione ed amministrazione dei manicomj« fanden den Beifall der meisten italienischen und ausländischen Irrenärzte; sein in einem Konkurse eingereichter Plan für ein Provinzial-Irrenhaus zu Como erhielt den Vorzug. Er war Präsident des Mailänder Central-Komitees für verwundete und kranke Soldaten im Kriege, des Real Istituto dei sordo-muti, des Real Istituto lombardo di scienze e lettere, Direktor der[313] Irren-Anstalten der Provinz Mailand und 7 Jahre lang (1864 bis 71) Mitredakteur und Herausgeber des »Archivio italiano per le malattie nervose, e più particolarmente per le alienazioni mentali«. Seine anderen zahlreichen Schriften sind in der älteren Quelle verzeichnet. Auch um Erziehung und Unterricht von Taubstummen und Cretinen machte sich C. verdient. Er starb 8. Oktober 1871 im Alter von 65 Jahren.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 313-314.
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