De Crecchio, Luigi

[381] De Crecchio, Luigi, geb. 11. September 1832 in Lanciano (Abruzzen), wurde 1855 in Neapel zum Doktor promoviert, 1861 zum Supplenten, 1862 zum ausserordentlichen Professor und 1868 zum ordentlichen Professor der gerichtlichen Medizin an der Universität Neapel ernannt, welche Stellung er auch bis zu seinem im Dezember 1894 erfolgten Tode inne hatte. Zweimal war er auch zum Deputierten der italienischen Abgeordnetenkammer gewählt und vertrat im Parlament lebhaft die Interessen des medizinischen Lehrwesens überhaupt und die des klinischen Unterrichtes in[381] Neapel im besonderen. Die gesetzlich beschlossene Übertragung der Kliniken in die Nähe des grossen Krankenhauses der Incurabili hat in ihm den eifrigsten Vorbereiter und Verfechter gefunden. Sein Hauptverdienst aber ist wohl, als der erste in Italien dem Studium der gerichtlichen Medizin eine experimentelle Basis gegeben und ein eigenes Institut für gerichtliche Medizin in Neapel, trotz grosser Schwierigkeiten, gegründet zu haben, mit welchem auch die Morgue für Neapel verbunden wurde. Seine wichtigsten Schriften sind: »Sulla fondazione di istituti medicolegali« (im Morgagni, Neapel 1862) – »Sopra un caso di apparenze virili in una donna« (Ib. 1865) – »Della morte per freddo, studii sperimentali« (Ib. 1866) – »Le leggi italiane e la medicina« (Ib. 1869) – »Casistica medicolegale, raccolta di casi pratici« (Ib. 1872) – »Lezioni di medicina legale secondo i codici del regno d'Italia« (Ib. 1873 bis 75, in 2 Bänden.)

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 381-382.
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