Dornblüth, Friedrich Karl Johann

[413] Dornblüth, Friedrich Karl Johann, wurde zu Plau in Mecklenburg 31. Juli 1825 geboren und studierte in Rostock, Leipzig, Heidelberg; 1849 erfolgte seine Promotion, worauf er zuerst als Militärarzt im badischen Feldzuge, seit Oktober 1849 als praktischer Arzt in Rostock in Thätigkeit trat. Neben mehr populär gehaltenen, hier übergangenen Abhandlungen angesehener Volkszeitschriften veröffentlichte er: »Bau der Cornea oculi« (Ztschr. f. rat. Med. N. F., VII und VIII) – »Mechanismus der Harnsecretion« (Ib. VIII) – »Die Sinne des Menschen« (1858) – »Ursachen etc. der Cholera« (Rostock 1860) – »Anleitung zum Gebrauche des Seebades« (Ib. 1864) – »Die Schule der Gesundheit« (2. Aufl. 1882) – »Johnston's Chemie des täglichen Lebens« (Neu bearbeitet, Stuttgart 1882) – »Hueter's Theorie der[413] Scoliose« (Virchow's Arch. 1879) – »Die Scoliosen« (Samml. klin. Vortr. No. 172, 1879) – »Die chronische Tabakvergiftung« (Ib. 1877) – »Kuhmilch als Kindernahrung« (Jahrb. für Kinderheilk. 1879) – »Milchversorgung der Städte« (D. Vrtljhrschr. f. öff. Gesundheitspfl.) – »Gesundheitspflege des Kindes« (1888) – »Gesundheitslehre« (1887) – »Gesundheitspflege der Schuljugend« (1892) – »Hygiene des Turnens« (1898) – »Krankheitsübertragung durch Milch« und viele andere Beiträge im Jahrbf. Kinderheilk., Vierteljahrsschr. f. öffentl. Gesundheitspfl., Ärztl. Monatsschrift etc. Wegen seiner erfolgreichen Thätigkeit auf dem Gebiete der Gesundheitspflege wurde D. 1899 zum Medizinalrat ernannt.

Otto Wilhelm Albert Julius, als Sohn des Vorigen 19. März 1860 in Rostock geb., daselbst, sowie in Tübingen und München ausgebildet, Dr. med. 1884, successive Assistenzarzt der med. Klinik zu Rostock, der psychiatrischen Klinik zu München (Gudden), 1886 Irrenarzt im Provinzialdienst von Schlesien, 1892 bis 95 Direktor und Chefarzt der Provinzial-Heil- u. Pflege-Anstalt Freiburg (Schlesien), seit Oktober 1895 als Nervenarzt und Besitzer einer Privatklinik für Nervenkranke in Rostock thätig. Schriften: »Zur Praxis und Theorie der Arzneibehandlung des Diabetes mellitus« (Diss.) – »Hygiene der geistigen Arbeit« (1890, auch ins Polnische u. Französ. übersetzt) – »Kompendium der inneren Med.« (1892, 4. Aufl. 1899 ins Ital. u. Russ. übers.) – »Wörterbuch der klin. Kunstausdrücke« (1893, 2. Aufl. 1900) – »Kompendium der Psychiatrie« (1894) – »Behandlung der Geisteskranken in Krankenhäusern« (1895) – »Gesunde Nerven« (1896, 3. Aufl. 99) – »Klinik der Neurosen« (1896), – »Kochbuch für Kranke« (1897) – »Die geistigen Fähigkeiten der Frau« (1898) – »Die Arzneimittel der heutigen Medizin« (1898) – »Behandlung der Angstzustände und Zwangsvorstellungen« (Ärztl. Monatsschrift 98); Übersetzungen von Chatelain, Liébeault, Cullerre, Bouveret.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 413-414.
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