[419] Duchek, Adalbert, zu Wien, 1. Dezember 1824 zu Prag als Sohn eines Arztes geb., wurde 1848 daselbst Doktor mit der Diss.: »Über die Wirbeltuberculose«, darauf Sekundärarzt in der dortigen Irrenanstalt, später Assistent bei Hamernik, beschäftigte sich viel mit pathologischer Anatomie und Chemie und kam 1855 als Professor an die damalige mediz.-chirurgische Schule zu Lemberg. Er erhielt ein Jahr später einen Ruf nach Heidelberg und wurde 1858, bei der Wiederaufrichtung der Josephs-Akademie, an diese nach Wien als Professor der medizinischen Klinik berufen. Als 1871 Skoda in den Ruhestand trat, wurde D. an seiner Stelle Mitglied der med. Fakultät, der er bis zu seinem 2. März 1882 erfolgten Tode angehört hat. Als Kliniker war er sehr exakt und für seine Schüler klar und verständlich, als Diagnostiker vortrefflich und als Therapeut wählte er die goldene Mittelstrasse zwischen Nihilismus und Pharmazie. Als Arzt erfreute er sich einer grossen Beliebtheit. Von seinen grösseren litterarischen Leistungen führen wir an: »Die Krankheiten der Kreislaufs-, Athmungs-, Verdauungs-, der Geschlechts- und Harnorgane« (im Handb. der spez. Pathologie und Therapie, Bd. I, Erlangen 1862) und »Scorbut (Scharbock), scorbutus« (in v. Pitha und Billroth, Handb. der allgem. und spez. Chirurgie, I, 2. Abt. A, Erlangen 1876). Auch war er von 1861 bis 70 Mitherausgeber der Wiener medizinischen Jahrbücher und des Wochenblattes der Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Ärzte zu Wien.