Ehrle, Karl

[445] Ehrle, Karl, zu Isny, Württemberg, geb. daselbst 19. Juni 1843, studierte in Tübingen 1862 bis 67 und in Paris 1867/68, wurde 1867 Doktor in Tübingen mit der Diss.: »Über die epidem. Diphtheritis«, war 1865/66 Assistent bei F. v. Niemeyer in Tübingen, 1868 bis 70 prakt. Arzt in Isny, 1870/71 dirig. Oberarzt des Reservelazarettes Solitude bei Stuttgart und ist seit 1871 wieder in Isny prakt. Arzt. Litterar. grössere Arbeiten: »Ein Beitrag zur Pathol.[445] der epidem. Diphtheritis« (Tübingen 1867) – »Note sur un thermomètre à maxima« (L'Union méd. Paris 1868) – »Der med. Maximalthermometer« (Tübingen 1876) – »Erste Herstellung einer hydrophilen entfetteten, desinficirten Verbandbaumwolle durch Kochen in Sodalösung. Tränkung derselben mit Eisenchloridlösung, zum Zwecke der Blutstillung« (Berl. kl. W. 1872) – »Schwebeapparat für Unterschenkelbrüche« (1874) – »Die moderne Wasserversorgung mit Rücksicht auf in Württemberg neuerdings ausgeführte Wasserwerke« (Ravensburg 1893.) – »Biographie Heinrich Stainhöwel's von Weil« (Archiv f. Gesch. der Med., III, 1880) – »H. St.'s Regimen pestilentiae und Regimen sanitatis« (Ib. IV, 1881) – »Über die Geschichte der Gesundheitspflege im Alterthume« (D. Vrtljhrsschr. f. öfftl. Gesundheitspfl. 1878) – »Das Patrizierhaus der Renaissance in gesundheitl. Beziehung« (Ib. 1880) – »Über Volksbäder« (1869) und zahlreiche populäre Vorträge. Er ist korresp. Mitglied des k. Konservatoriums der vaterländischen Kunst- und Altertumsdenkmale.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 445-446.
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