Erlenmeyer, Adolf Albrecht

[468] Erlenmeyer, Adolf Albrecht, geb. zu Wiesbaden 11. Juli 1822, gest.[468] zu Bendorf bei Coblenz 9. August 1877, studierte in Marburg, Bonn und Berlin. In Bonn wandte er sich von der zuerst besonders kultivierten Chirurgie (Wutzer) ab und trat als Assistent in die Siegburger Irrenanstalt (Jacobi) ein. Hier schrieb er die Diss.: »De urina maniacorum«, ging dann behufs weiterer Ausbildung nach Prag (Riedel) und gründete bald nach der Rückkehr seine zuerst kleine Privat-Irrenanstalt in Bendorf (1848), die er 1866 durch eine Abteilung für Nervenkranke, 1867 durch die landwirtschaftliche Kolonie Albrechtshöhe etc. erweiterte. Neben dieser Thätigkeit war er schriftstellerisch sehr fruchtbar: »Die Gehirnatrophie der Erwachsenen« erschien in 3 – »Wie sind Seelenstörungen in ihrem Beginne zu behandeln?« (Preisgekrönt und in 7 Sprachen übersetzt) in 5 – »Die Embolie der Hirnarierien« in 2 – »Die subcutanen Injectionen« in 3 – »Die luetischen Psychosen« in 2 Auflagen. Mehrfach aufgelegt wurden auch seine Uebersichten der deutschen, österreichischen resp. schweizerischen Irrenanstalten. – Die Leitung des 1853 mit Bergmann, Eulenberg, Mannsfeld gegründeten »Correspondenzblatt und Archiv der D. Ges. für Psych. und ger. Psychologie« fiel in den letzten Jahren dieser Zeitschrift ihm fast allein zu.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 468-469.
Lizenz:
Faksimiles:
468 | 469
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika