[548] Friedberg, Hermann, geb. zu Rosenberg (Schlesien) 5. Juli 1817, studierte in Breslau, Berlin, Prag, Wien und Paris. 1840 in Breslau promoviert, war er von 1849 bis 52 Assistent der chir. Universitätsklinik in Berlin unter B. v. Langenbeck, habilitierte sich 1852 an der Berliner Universität für Chirurgie und Staatsarzneikunde und leitete eine chirurgische und augenärztliche Privatklinik in Berlin. Seit 1866 war er in Breslau als Professor der Staatsarzneikunde und Kreisphysikus thätig. – F. hat auf dem Gebiete der chir. Klinik eine grosse Fruchtbarkeit entfaltet, ohne durchzudringen, obwohl einige seiner Bücher, wie die »Pathologie und Therapie der Muskellähmung« (Wien 1858; 2. Aufl. Leipzig 1862), sehr fleissig gearbeitet waren. Noch zahlreicher wurden seine Publikationen, nachdem er sich der[548] gerichtlichen Medizin zugewandt hatte. Monographisch erschienen: »Die Vergiftung durch Kohlendunst« (Berlin 1866) – »Gerichtsärztliches Gutachten; erste Reihe« (Braunschweig 1875) – »Gerichtsärztliche Praxis; vierzig Gutachten« (Wien und Leipzig 1881). Bezüglich seiner Publikationen in Zeitschriften sei auf Virchow's Archiv (XXX, LXIX, LXXIV, LXXIX, LXXXIII, XC) und auf die Vrtljahrsschr. f. ger. Med. und öffentl. Sanitätswesen verwiesen. Auch an Eulenberg's Handbuch des öffentl. Sanitätswesens arbeitete F. mit. F. starb 2. März 1884.