Geissler, Arthur

[589] Geissler, Arthur, zu Dresden, geb. zu Gränitz im sächs. Erzgebirge 16. August 1832, studierte in Leipzig, wurde 1855 mit der Diss.: »De coecitate crepusculari« (enthält den ophthalmol. Befund bei der später als Retinitis pigmentosa bezeichneten Affektion) Doktor, war von 1855 bis 75 prakt. Arzt in der sächs. Fabrikstadt Meerane, ist seit 1876 ärztl. Hilfsarbeiter am königl. sächs. statist. Bureau, seit 1887 mit dem Dienstprädikat Med.-Rat. Litterar. Arbeiten: »Die Verletzungen des Auges« (Leipz. 1864, zusammen mit Adolf Zander, der aber bald nach Beginn verstarb) – »Die Ausbreitung [589] der Diphtherie im Königreich Sachsen« (Ib. 1880) – »Die Farbenblindheit, ihre Prüfungsmethode und ihre prakt. Bedeutung« (Ib. 1882) – »Die Sterblichkeit und Lebensdauer der sächs. Aerzte« (Ib. 1887); ausserdem zahlreiche Referate in Schmidt's Jahrbb., sowie einzelne Beiträge in der Vierteljahrsschr. f. öffentl. Gesundheitspflege, der Kuechenmeister'schen Zeitschr., den Zehender'schen Monatsbl. und regelmässige Arbeiten in der Zeitschr. des königl. sächs. stat. Bureaus, med.-stat. Inhalts. Im Jahresberichte des K. sächs. Landes-Mediz.-Kollegiums aufs Jahr 1894 erschien seine Abhandlung: »Die Morbiditäts- und Mortalitätsverhältnisse der Strafanstalt zu Waldheim«. Damit waren seine Beiträge zur Medizinalstatistik abgeschlossen. Da der Direktor des Statistischen Bureaus, Prof. Dr. Böhmert, freiwillig aus dieser Stellung ausschied, wurde Gr. zu dessen Nachfolger ernannt und erhielt im Jahre 1898 den Titel Geheimer Regierungsrat. Als solcher giebt er die Zeitschrift des K. sächs. Bureaus und das Statistische Jahrbuch heraus.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 589-590.
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