Gluge, Gottlieb

Gluge, Gottlieb
Gluge, Gottlieb

[604] Gluge, Gottlieb, zu Brüssel, ist 18. Juni 1812 zu Brakel in Westfalen von jüd. Eltern geboren, studierte von 1831 an in Berlin und wurde 1835 daselbst mit der Diss. »Observationes nonnullae microscopicae fila (quae primitiva dicunt) in inflammatione spectantes« (c. tab.) Doktor, nachdem er bereits 1833 eine von der Berliner medizinischen Fakultät gekrönte Preisschrift: »Die Influenza oder Grippe, nach den Quellen historisch-pathologisch dargestellt« (Minden 1837) bearbeitet hatte. Er liess sich in Minden als Arzt nieder, begab sich dann aber auf Reisen, war 1836 in Paris und wurde 1838 Professor an der Universität Brüssel. Er gab heraus: »Anatomisch-mikroskopische Untersuchungen zur allgemeinen und speziellen[604] Pathologie« (1. Heft, Minden und Leipzig 1839, 2. Heft, Jena 1841) – »Abhandlungen zur Physiologie und Pathologie« (Jena 1841) – »Atlas der pathologischen Anatomie u.s.w.«, 2 Bände, Jena 1843 bis 50, daraus besonders: »Pathologische Histologie« (Jena 1850, engl. Übers, von Joseph Leidy, Philadelphia 1853) – »La nutrition, ou la vie considérée dans ses rapports avec les aliments etc.« (Bruxelles 1856); zusammen mit J. d'Udekem: »De quelques parasites végétaux développés sur des animaux vivants« (Bull. de l'Acad. roy. des sc. de Belg. 1856); ferner im Bull. de l'Acad. roy. de médec. de Belgique: »Sur la coagulation du sang après la section du nerf grand sympathique« (1856) – »De l'influence des académies sur les progrès de la science« (1857) – »Abcès de la rate; guérison« (1870) und zahlreiche andere kleinere Aufsätze. G. lebte seit 1876 im Ruhestande und starb 22. Dezemb. 1898 in Nizza. Durch den Nachweis der Körnchenkugeln und seine übrigen Arbeiten zur pathol. Histologie hat sich G. ein dauerndes Andenken in der Wissenschaft gesichert.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 604-605.
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