Grawitz, Paul Alb.

Grawitz, Paul Alb.
Grawitz, Paul Alb.

[628] Grawitz, Paul Alb., geb. zu Zerrin bei Bütow (Pommern) 1. Okt. 1850, studierte in Halle und Berlin, wurde 1873 daselbst Doktor mit der Diss.: »Zwei seltene Geschwulstfälle nebst Beobachtungen über die Contraktilität von Geschwulstzellen«. 1875 bis 86 war er Assistent an Virchow's pathologischem Institute. Ostern 1886 ging er als Prof. e. o. nach Greifswald, ist dort seit Januar 1887 ordentlicher Professor der patholog. Anatomie. Er veröffentlichte experimentelle Untersuchungen über Schimmelpilze, machte die ersten Reinkulturen der pathogenen Pilze des Favus, Herpes und der Pityriasis versicolor. Die Herzhypertrophie nach Nephritis wies G. als funktionelle Wirkung nach; er beschrieb die Entstehung bösartiger Nierentumoren aus abgesprengtem Nebennierengewebe. Arbeiten über die Peritonitis, über die Eiterung durch chemische Substanzen etc. beschäftigen sich mit der Ätiologie der Entzündung, viele andre über Keratitis, Phlegmone mit der aktiven Rolle der Gewebe am Entzündungsprozesse, veröffentlicht in Virchow's Archiv, v. Langenbeck's Archiv, D. m. W., zusammenfassend in »Atlas der pathologischen Gewebelehre« (Berlin 1893).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 628.
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