[642] Gruber, Josef, geb. zu Kosolup (Böhmen) 4. August 1827, studierte in Wien und wurde daselbst 1855 promoviert. Nach 5jähriger praktischer Ausbildung am allgemeinen Krankenhause trat er 1860 als Ohrenarzt, 1863 als Dozent der Otiatrie auf und wurde 1870 zum Extraordinarius, 1873 zum Vorstand der neu errichteten otiatrischen Klinik ernannt, 1893 wurden ihm Titel und Charakter eines Professor Ordinarius verliehen. Seit 1864 funktionierte er auch als Ohrenarzt des k. k. allgemeinen Krankenhauses. Auf seine Spezialität beziehen sich neben einer grossen Reihe von Einzelaufsätzen: »Anatomisch-physiologische Studien über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen« (Wien 1867) – »Lehrbuch der Ohrenheilkunde« (Ib. 1870, 2. Aufl. 1888). Seit 1861 wurden aus der G.'schen Abteilung regelmässige Berichte über das grosse Material publiziert. An der Monatsschr. f. Ohrenheilk.,[642] sowie für Nasen-, Rachen- und Kehlkopfkrankheiten war G. als Herausgeber und Mitarbeiter beteiligt. 1898 trat G. in den Ruhestand u. starb 31. März 1900.