[695] Hasse, Karl, in Breslau, geb. zu Tönning (Schleswig) 17. Oktober 1841, studierte in Göttingen (unter Henle) und Kiel, hier Dr. med. 1866 (»De cochlea avium«) und bereits 1864 Prosektor. 1867 zum Prosektor in Würzburg ernannt, folgte er 1873 einem Ruf als ord. Prof. d. Anat. und Direktor des anat. Instituts in Breslau, woselbst er gegenwärtig noch (mit dem Titel als Geh. Med.-Rat) wirkt. H. veröffentlichte: »Anatomische Studien« (I mit Suppl. Leipz. 1870 bis 72) – »Morphologie und Heilkunde« (Ib. 1879; 2. Aufl. 1880) – »Beiträge zur allgemeinen Stammesgeschichte der Wirbeltiere« (Jena 1883) – »Die Formen des menschlichen Körpers und die Formveränderungen bei der Atmung« (Ib. 1888 bis 90) – »Kunststudien« (Ib. 1882 bis 94, 5 Hefte); die[695] letzteren betreffen teils Restaurationen antiker Bildwerke (Venus von Milo, Torso vom Belvedere etc.), teils flandrische Maler (v. Eyk, Memling, Roger van der Weyden, Roger von Brügge) und die Transfiguration Raphael's. Ausserdem rühren von H. her eine Anzahl Arbeiten im Arch. f. Gynäkol. über Geburtsursache und Geburtsmechanismus, sowie anderweitige Abhandlungen hist., vergl. anat., embryol. und paläontol. Inhalts in zahlreichen Zeitschriften.