His, Wihelm

His, Wihelm
His, Wihelm

[747] His, Wihelm, 9. Juli 1831 in Basel geb., ausgebildet hauptsächlich in Berlin, Würzburg, aber auch in Bern, Wien und Paris als Schüler Joh. Müller's, Remak's, Virchow's, wurde 1854 promoviert u. 1857 als ord. Prof. der Anatomie u. Physiologie nach Basel, 1872 als Ordinarius für Anatomie nach Leipzig berufen. Wir nennen als die wichtigsten seiner Arbeiten: »Beiträge zur normalen und pathologischen Anatomie der Cornea« (1856) – »Crania Helvetica« (mit L. Rütimeyer, 1865) – »Über die erste Anlage des Wirbelthierleibes« (1868) – »Theorien der geschlechtlichen Zeugung« [747] (Archiv für Anthropologie 1869, 70) – »Unsere Körperform und das physiologische Problem ihrer Entstehung« (1875) – »Anatomie menschlicher Embryonen« (1880 bis 85) H. beteiligte sich 1866 an der Begründung des Archivs für Anthropologie, begründete 1876 bis 78 mit Braune die Zeitschrift für Anatomie und Entwickelungsgeschichte und blieb deren Redakteur auch, als diese Zeitschrift 1878 in die anatomische Abteilung des Archives für Anatomie und Physiologie umgewandelt wurde. Zahlreiche Artikel dieses Organs rühren aus seiner Feder her. Auch die Abhandlungen der königl. sächs. Ges der Wissensch. enthalten eine Anzahl seiner Arbeiten, besonders die Entwickelungsgeschichte des Nervensystems betreffend: »Die Geschichte des menschl. Rückenmarkes und der Nervenwurzeln« (1886) – »Zur Geschichte des Gehirns, sowie der centralen u. peripherischen Nervenbahnen« (1888) – »Die Neuroblasten und deren Entstehung im embryonalen Mark« (1889) – »Die Formentwickelung des menschlichen Vorderhirns am Ende des 1. bis zum Beginn des 3. Monats« (1889) – »Die Entwickelung des menschlichen Rautenhirns am Ende des 1. bis zum Beginn des 3. Monats« (1891) – »Anatomische Forschung über Johann Sebastian Bach's Gebeine und Antlitz nebst Bemerkungen über dessen Bilder« (1895). Letzterer Aufsatz war eine die Wiederauffindung der Gebeine Bach's behandelnde Schrift als Bericht an den Rat der Stadt Leipzig vorausgegangen (1895). Gleichfalls in den Abh. d. k. s. Ges. d. Wiss. sind erschienen: »Über Zellen- und Syncytienbildung, Studien am Salmonidenkeim« (1898). Ferner »Protoplasmastudien am Salmonidenkeim« (1899). H. hat sich an den von der anat. Gesellsch. unternommenen Arbeiten zur Schaffung einer einheitlichen anat. Nomenklatur mit beteiligt und die 1895 erschienene Schrift: »Die anatomische Nomenclatur, Nomina anatomica« eingeleitet und erläutert.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 747-748.
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