[881] Köbner, Heinrich., in Berlin, zu Breslau 2. Dez. 1838 geb., studierte 1855 bis 59 daselbst und in Berlin und promovierte 1859 zu Breslau mit der Diss.: »Physiologisch – chemische Untersuchungen über Rohrzuckerverdauung« Als Ergebnisse mehrjähriger Hospitalstudien in Wien und Paris publizierte er in den Mémoires de la Soc. de Biologie (1861): »Pathologisch – histologische Untersuchung eines Falles von Lepra« und »Studien über Schankervirus« (auch in der »Deutschen Klinik«, 1861); ferner: »Über Sycosis und ihre Beziehungen zur Mycosis tonsurans« (Virch. Arch., 1861) und, auf ausgedehnte Tierversuche im Collège de France 1861 basiert: »Zur Frage der Übertragbarkeit der Syphilis auf Thiere« (Wiener med. Wochenschr. 1883). Nach seiner Niederlassung in Breslau begründete er 1861 die erste Poliklinik für Hautkrankheiten und Syphilis und publizierte aus derselben (Abhandl. und Jahresberichte der Schles. Gesellsch. für vaterländ. Kultur 1861 bis 73): »Übertragungen aller pflanzlichen Parasiten der Haut«, speciell durch seine, von ihm selbst und an Thieren für alle Mycosen erprobte epidermidale Impfmeth. – »Heilungsmeth. derselben« – »Über syphilitische Lymphgefässerkrankungen« – »Künstliche Erzeugung von Psoriasis als Grundlage ihrer Aetiologie« – »Klinische und experimentelle Mitteilungen aus der Dermatolgie und Syphilidologie« (Erlangen 1864) u.a.m. 1869 habilitierte sich K. an der Univ. zu Breslau[881] und wurde 1872 zum Prof. auf dem neuerrichteten Lehrstuhl und 1876 zum Direktor der durch ihn ins Leben gerufenen Univers.-Klinik und -Poliklinik für Hautkrankheiten und Syphilis ernannt, war aber durch seine angegriffene Gesundheit zu einem längeren Aufenthalte im Auslande und zur Niederlegung seines Lehramtes genötigt. In dieser Zeit publizierte er: »Über Arznei-Exantheme, insbesondere über Chinin-Exanthem« (Berl. kl. W. 1877) – »Über die Lepra an der Riviera, nebst Bemerkungen zur Pathologie der Lepra überhaupt« (Vrljhrssch. f. Derm. 1876). 1877 siedelte er nach Berlin über, wo er von neuem 1884 eine Poliklinik begründete, an welcher er wieder Lehrkurse für Ärzte abhielt. 1897 wurde er zum Geh. Med.-Rat ernannt. Er hat noch ausser den schon im älteren Lexikon angeführten Schriften veröffentlicht: »Zur Aetiologie der Psoriasis« (Archiv f. Derm. u. Syph. 1876/77) – »Xanthoma multiplex, entwickelt aus Naevis vasculoso-pigmentosis, nebst Anhang: Xanthom. multipl. plan., tuberos, et mollusciforme« (1888) – »Versuche über Erzeugung von Antipyrinexanthemen durch Einreiben von Antipyrinsalben« (1899) – »Klinische, experimentelle und therapeut. Mittheilungen über Psoriasis«, (u.a. Einführung des Chrysarobins in Deutschland) (Verhandl. der Berl. med. Gesellsch. 1878, s. bei A. Weyl in v. Ziemssen's spez. Path. und Ther. XIV) – »Heilung von allg. Sarcomatose der Haut durch subcut. Arseninject.« (B. Kl. W. 1883) – »Demonstr. sogen, idiopath.-multipl. Pigmentsarcom der Extremit.« (Publikation seiner Natr. arsen.-Injektionen hiergegen, Ib. 1886) – »Tuberculose der behaarten Haut der Unterkinngegend neben Larynxtuberculose« (1893). In Virchow's Archiv: »Das Eczema marginatum, ein neuer Beitrag zur Mycosis tonsurans« (1863) – »Beiträge zur Kenntniss der hereditären Knochensyphilis« (gemeinschaftlich mit Waldeyer, 1872) – »Uebertragungsversuche von Lepra aaf Thiere« (1882) – »Sarcoma multipl. idiopath. haemorrhagic. der Haut« (Verhandl. des X. Intern. med. Kongr. Berlin 1890, IV) – »Zur Behandl. der Syphilis« (Ib.) – »Über Pemphigus vegetans nebst diagnost. Bemerk, über die anderen mit Syphilis verwechselten blasenbildenden[882] Krankheiten der Schleimhäute und der äusseren. Haut« (M. Tafeln, Deutsch. Arch. f. klin. Med. 1894 und 96) ferner Artikel in der D. med. W., D. med. Ztg., Ther. Monatschr. etc.