[869] Klug, Ferdinand, 18. Okt. 1845 in Kotterbach (Ungarn) geb., studierte in Budapest und Wien und wurde 1870 zum Dr. med. et chir. prom., war 1871 bis 77 Assistent an dem physiol. Institut in Budapest mit Ausnahme des Sommersemesters 1876, das er in Leipzig bei C.[869] Ludwig zubrachte. 1878 wurde er zum a. ö. Prof. der Physiologie in Budapest, 1879 zum o. ö. Prof. desselben Faches in Kolozsvár und 1891 in Budapest ernannt. Unter seinen 58 teils ungarisch, teils deutsch erschienenen Arbeiten heben wir hervor: »Das Corti'sche Organ« (Ungar. Akad. d. Wissensch., 1873) und ausser den schon in älteren Lexikon zusammengestellten Schriftentiteln Arbeiten über Herzinnervation (Du Bois-Reymond's Archiv 1880 bis 83), in welchen zuerst bewiesen wird, dass die Herzganglien nur unipolare Zellen enthalten, dass die Kontraktion des Ventrikels von der Spitze zur Basis verläuft und dass die Form des Cardiogramms, wie auch des Sphygmogrammes, eine Folge der eigentümlichen Kontraktion des Herzmuskels sind. Ferner Arbeiten über den Gaswechsel bei Fröschen (Ib. 1884) und über Verdauung (Ib. 1883, Ctrbl. f. Physiol. 1890: Pflüger's Archiv f. d. g. Physiol, IIL, LIV, LX, LXX, Ungar. Archiv f. Medizin in I, II, III). Grössere Werke sind: »Lehrbuch der Physiologie« (I, II. dessen erste Aufl. 1888, die zweite 1892 in ungarischer Sprache erschien, in welchem auch die Resultate der Arbeiten seiner Schüler zusammengefasst zu finden sind) – »Physiologie der Sinne« (1896 in ungar. Sprache, I. mit 93 Abbildungen).