Kobert, Eduard Rudolf

Kobert, Eduard Rudolf
Kobert, Eduard Rudolf

[873] Kobert Eduard Rudolf, zu Rostock, geb. 3. Jan. 1854 zu Bitterfeld (Prov. Sachsen), studierte in Halle, wurde 1877 mit der Diss.: »Beiträge zur Terpentinölwirkung« prom., mehrere Jahre an der dortigen Klinik und Poliklinik thätig. wurde dann Assistent von Goltz in Strassburg, war darauf 6 Jahre lang im Laboratorium von O. Schmiedeberg als Pharmakolog beschäftigt. Er wurde, ohne habilitiert zu sein, vom letzten Assistenten Schmiedeberg's 1886 zum Prof. der Pharmakol., Diätetik, Geschichte der Med. und Direktor des pharmakol. Laborat. zu Dorpat ernannt, von dort 1894 aus polit. Gründen verabschiedet und folgte 1899, nach vorübergehender[873] Wirksamkeit an den Bremher'schen Anstalten in Görbersdorf, einem Ruf in gleicher Eigenschaft nach Rostock. Aus einem bis 1899 reichenden, etwa 112 Nummern umfassenden Verzeichnis von K.'s Arbeiten mögen als die wichtigsten hier genannt werden, zunächst die selbständig erschienenen: »Ueber die Bestandtheile u. Wirkungen des Mutterkorns« (Leipzig 1884) – »Jahresber. d. Pharmacotherapie de 1884« (Strassburg 1885) – »Ueber den Zustand der Pharmacologie vor 18 Jahrhunderten« (Halle 1887) – »Compendium der pract. Toxicologie« (2. Aufl. der Webeb'schen Toxikologie 1887, 3. Aufl. 1894, engl.: New-York 1898) – »Arbeiten des pharmacol. Instituts zu Dorpat« (I bis XIV, 1888 bis 96) – »Compendium der Arzneiverordnungslehre« (Stuttgart 1888, 2. Aufl. 1893) – »Historische Studien des pharmacol. Instituts zu Dorpat« (I bis V, 1889 bis 96), – »Lehrbuch der Intoxicationen« (Stuttgart 1893) – »Lehrbuch der Pharmacotherapie« (Ib. 1897, ital. Ausg. 1899) – »Görbersdorfer Veröffentlichungen« (Ib 1897 bis 98, 2 Bde.). Dazu kommen Einzelarbeiten über die Wirkung des Terpentinöls, der Phosphorsäure, des Stickstoffoxiduls auf das Blut, des ätherischen Absynthöls, der Sklerotinsäure, der Benzoësäure, über Inulinkleberbrot, Indican, Historisches über Stickstoffoxydul, Carbolsäure, Ptomaine, über den Einfluss pharmacol. Agentien auf die Muskelsubstanz, zur Pharmakol. des Mangans und Eisens, Ersatzmittel der Senega, Wirkungen des Hyoscins, Sassaparille etc. etc. Diese Arbeiten sind in den verschiedensten Zeitschr. veröffentlicht, viele davon zus. mit K.'s Schülern, von denen sich auch höchst wichtige Beiträge zur Geschichte der Med. in den histor. Studien des pharmakol. Instituts zu Dorpat publiziert finden.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 873-874.
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