[927] Kuestner, Otto Ernst, in Breslau, geb. in Trossin bei Torgau 26. Aug. 1850, studierte in Leipzig und Berlin und bildete sich in Halle weiter aus, wo er bei Weber und Olshausen Assist. war und sich für Gebh. und Gyn. habilitierte. Später begab er sich in gleicher Eigenschaft zu Schultze nach Jena, habilit. sich dort 1877 wieder, und wurde 1879 Extraordinarius. 1888 folgte er einem Rufe als Ordinarius an die Univ. Dorpat, 1893 wurde er von hier nach Breslau berufen, wo er noch thätig ist, gegenwärtig mit dem Charakter, als Geh. Med.-Rat. Die Resultate seiner Untersuchungen und Arbeiten sind in zahlreichen Journalartikeln und Aufsätzen in Fachzeitschriften, ferner in Dissertationen seiner Schüler niedergelegt. In monogr. Form erschienen: »Die typischen Verletzungen der Extremitätenknochen durch den Geburtshelfer« (Halle 1877) – »Die Steiss- und Fusslagen etc.« (Leipzig 1878) – »Der Einfluss der Körperstellung auf die Lage des Uterus« (Ib. 1879) – »Die Häufigkeit des angeborenen Plattfusses« (Berlin 1880) – »Das untere Uterinsegment und die Decidua cervicalis« (Jena 1882) – »Beiträge zur Lehre von der Endometritis« (Jena 1883) – »Episioplastik« (Leipzig 1892) – »Behandlung complicirten Retroflexionen und Prolapse« (Ib. 1890) – »Indicationen der Myomotomie« (Ib. 1895) – »Operative Behandlung der Lageveränderungen der Gebärmutter« (Ib.) – »Die Freund'sche Operation bei Gebärmutterkrebs« (Ib. 1897) – »Über Extrauterinschwangerschaft« (Ib. 1899). In Müller's Handbuch der Geburtshilfe bearbeitete er die Krankheiten des Eies und des Foetus und die Verletzungen des Kindes bei der[927] Geburt, in Veit's Handbuch der Gynäkol. die Lageveränderungen des Uterus. Einen Teil der Arbeiten seiner Dorpater Schüler gab er in Beiträgen zur Geburtshilfe und Gynäkol. (Wiesbaden 1894) heraus. Ausserdem verfasste er ein kurzes Lehrbuch »Grundzüge der Gynäkologie« (Jena 1893).