Lemcke, Christian

[982] Lemcke, Christian, in Rostock, geb. 1850 zu Bergrade, studierte in Rostock, erlangte die Approbation 1880, promovierte daselbst 1881, war anfangs Hilfsarzt an der Irrenanstalt in Ueckermünde, dann Assist, an der Klinik von Thierfelder in Rostock, habilitierte sich daselbst 1885 für Nasen- und Ohrenkrankheiten[982] und übernahm die Leitung der dort neu begründeten Poliklinik für Hals- etc. Kranke. 1892 zum Prof. e. o. ernannt, starb L. bereits 11. Sept. 1894. Er hat sich dadurch ein besonderes Verdienst erworben, dass er bei der Volkszählung von 1885 in Mecklenburg-Schwerin eine Zählung der Taubstummen und später eine methodische Untersuchung derselben veranlasste. Von seinen Publikationen sind zu verzeichnen: »Über Gliome des Cerebrospinalsystems und deren Adnexe« (Diss. 1881) – »Die Schrumpfniere« (1884) – »Ein Fall von sehr tiefer Erniedrigung der Körpertemper. nach Blutung im verlängerten Mark« (1885) – »Beitr. zur Lehre von den ursächl. Beziehungen zwischen chron. interstitieller Nephritis und Endarteritis obliterans der kleinen Arterien des ganzen Körpers« (1884) – »Die Taubstummheit im Grossherzogth. Mecklenburg-Schwerin, ihre Ursachen und ihre Verhütung« (1893), dazu kleinere Journalartik. über narbige Kehlkopfverengerung u.a.m. L. war auch Vorsitzender des Rostocker Ärztevereins gewesen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 982-983.
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982 | 983
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