[1036] Loeschner, Joseph Wilhelm Freiherr v, geb. 7. Mai 1809 zu Kaaden in Nord-Böhmen, studierte in Prag und wurde daselbst 1834 Doktor, bald darauf substit. Sekundararzt im allgem. Krankenhause, war 1835 bis 37 Krombholz's Privat – Assistent, wurde 1838 zum Assistenten der med. Klinik für Ärzte ernannt, blieb 2 Jahre in dieser Stellung und führte, zusammen mit mehreren Fachgenossen, auch in Prag die von der Wiener Schule ausgehenden neuen Lehren ein. 1841 wurde er bei der Univ.[1036] Dozent der Geschichte der Med., gründete den ersten Lehrstuhl der Balneologie und übernahm das 1842 von Kratzmann gegründete, aber seinem Verfalle entgegengehende Kinderspital, das er von 1844 an mit eigenen Mitteln derartig zu heben verstand, dass es sich zu der jetzigen Musteranstalt des Franz-Josef-Kinderspitals entwickeln konnte. Auch noch um andere wohlthätige Stiftungen machte er sich verdient. Er wurde 1849 zum Prof. e. o., 1850 zum Mitgliede der ständigen Med.-Kommission bei der k. k. Statthalterei, 1854 zum Prof. der Kinderheilkunde, 1859 zum kaiserl. Bat, 1861 zum Landes-Med.-Rat für Böhmen, 1865 zum Ministerial- und Sanitätsreferenten im Staatsministerium und 1866 zum k. k. ersten Leibarzte ernannt. L. starb 19. April 1888. Seine Abhandlungen und Schriften betreffen grösstenteils die böhmischen Bäder und Heilquellen und sind bereits im älteren Lexikon zusammengestellt.