[1040] Lohnstein, Theodor, in Berlin als jüngerer Bruder des Vor., daselbst 6. Juni 1866 geb., studierte anfangs Mathematik und Naturwissenschaften, war 1889 bis 91 physikal. Privatassistent von Liebreich, promovierte zum Dr. phil. 1891, ging dann zur Med. über, die er 1891[1040] bis 94, hauptsächlich als Schüler Liebreich's, studierte und wurde 1895 approbiert. L. beschäftigte sich mit Arbeiten zur Ophthalmophysiologie und Pathologie, veranlasst durch ein eigenes Augenleiden, sowie mit urologischen Studien. Er konstruierte ein »Hydrodiaskop« zur Korrektur des Keratokonus, welches bei kompetenten Fachmännern viel Anklang fand, ferner einen auf physikalischem Prinzip beruhenden Urometer, der alle bisherigen Apparate gleicher Tendenz an Genauigkeit um das Zwanzigfache übertrifft, untersuchte im Anschluss daran die Präge des Gährungssaccharometers zum ersten Male theoretisch und praktisch und konstruierte ein neues Saccharometer, das überraschend schnell in die Praxis Eingang gefunden hat. Auch lieferte L. den bisher unwiderlegt gebliebenen Nachweis von der Unrichtigkeit der Ehrlich'schen sogen. Wertbestimmungen des Diphtherieheilserums. Aus der beträchtlichen Zahl von L.'s Publikationen führen wir folgende Titel an: »Ein neues Urometer« (Allg. M. Ctrbl.-Ztg. 1894) – »Über die densimetr. Bestimmung des Traubenzuckers im Harne« (Pflüger's Arch. 1895) – »Über die densimetr. Bestimm. des Eiweisses« (Ib.) – »Über densimetr. Zuckerbestimmung« (B. kl. W. 1896) – »Ein neues Gährungssaccharometer« (Ib. 1898, und Allg. M. Ctrl.-Ztg. 1898) – »Kritisches über die Wertbemessung des Diphtherieheilserums und deren theoret. Grundlagen« (Ther. Mtsh. 1897) –»Über Vorkommen von Traubenzucker im Harn der Nicht-Diabetiker auf Grund einer neuen Methode etc.« (A. M. C.-Z. 1900). L. ist Mitredakteur der Allg. M. Ctrl.-Ztg.
Pagel-1901: Lohnstein, Hugo